Konfrontation
Die Konfrontation dient zur Relativierung, Bewältigung und Auflösung von Ängsten und Traumata durch Konfrontation mit angstauslösenden Reizen, die Zurückbesinnung bzw. Erinnerung an traumatische Ereignisse oder die Simulation konkreter Problemstellungen und Angstauslöser sowie deren erfolgreiches Handling zum Zwecke des Umlernens und / oder der Auflösung traumatischer Erlebnisse
Konfrontation bezeichnet - wie die Übersetzung aus dem Lateinischen "confrontatio" (= Gegenüberstellung) bereits sagt, eine Gegenüberstellung von sich gegenseitig Störendem, welches erst einmal unvereinbar oder sogar unerträglich erscheint und einen inneren und/oder äußeren Konflikt bzw. ein Problem darstellt.
Ziel einer Konfrontation ist die Annäherung und/oder Konfliktlösung bzw. Problemlösung. Ebenso kann das Ziel einer Konfrontation in einer Art "Schock" liegen, der einen positiven Spiegelungs-, Erkennungs- und Umkehr-Effekt bezweckt (z.B. Provokatives Feedback Coaching). Eine Konfrontation kann genenerell situationsbezogen, ortsbezogen, verbal-kommunikativ, visuell, virtuell oder gedanklich erfolgen. Das Gegenteil einer Konfrontation ist die Vermeidung (Vermeidungsverhalten). Vermeidung zählt zu unseren menschlichen Instinkten (z.B. Fluchtverhalten) und besteht darin, dass man sich störenden, unvereinbar erscheinenden und/oder angstauslösenden Situationen und Umständen bewusst oder unbewusst entzieht, wodurch es bei Problemen und Konflikten aber zu keiner Konfliktlösung oder sonstigen Problemlösung kommen kann.
Eine wichtige Rolle spielt die Konfrontation als Therapieform in einer Psychotherapie (Reizkonfrontationstherapie / Expositionstherapie) oder in einem Coaching, wenn es das Ziel ist, sich einem Problem (z.B. eine spezifische Hemmung oder Angst) zielführend zu stellen, es zu lösen und das entsprechende Ziel zu erreichen. Durch eine Konfrontationstherapie oder ein Konfrontations-Coaching stellt man sich einer unangenehmen Situation (z.B. einer vermeindlichen angstauslösenden Gefahrensituation, einem Problem, einer unangenehmen Situation bzw. Aufgabe, die man zur Erreichung eines Zieles überwinden muss), die man üblicherweise (z.B. aus Hemmung oder Angst) meidet, nun aber (ggf. erneut) erlebt, nur eben mit dem Unterschied, dass nichts passiert, was einem in der Realität schadet. Alternativ erfolgt eine Spiegelung oder ein gespielter verbaler Angriff (z.B. Provokatives Feedback Coaching).
Durch die Gegenüberstellung mit den Problem verursachenden bzw. angstauslösenden Reizen, lernt man (durch einen länger dauernden Lernprozess oder gar einen kurzen positiven Schock), sich entsprechenden Situationen und/oder Umständen locker zu stellen oder Probleme z.B. ein vergangenes Trauma (siehe Psychotrauma) zu lösen. Der Klient wird im Idealfall genau mit jenen Reizen konfrontiert, die das Problem sind oder das Problem verursachen (z.B. bestimmte Dinge, Situationen oder Umstände, die Angst auslösen). Dadurch lernt man um. Man lernt, Situationen und Reize völlig neu zu erleben, etwaige Angst zu ertragen, mit ihr umzugehen und die Vermeidung aufzugeben. Zusätzlich kann die Konfrontation mit einer Problemsituation zu einem positiven Schock führen, der ein etwaiges Trauma überlagert bzw. revidiert.
Konfrontationstherapie
Die Konfrontationstherapie (auch: Konfrontationsverfahren) ist eine psychotherapeutische Intervention im Bereich der Verhaltenstherapie, die auch als "Reizkonfrontationstherapie" oder "Expositionstherapie" bezeichnet wird und zu den effektivsten Methoden der Verhaltenstherapie zählt. Die Konfrontationstherapie erweist sich nachweislich als wirksam, insbesondere in der Behandlung von Phobien, bei denen ein Vermeidungsverhalten vorliegt.
Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass man Ängste und andere psychische Spannungszustände nur überwinden kann, wenn man sich ihnen stellt und umlernt, während die Vermeidung und/oder Verdrängung Ängste, Spannungen und Nöte festigt. Auch kann die Konfrontation eine Veränderung der Gehirnprozesse bewirken. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn in der Vergangenheit eine negative Umstellung stattgefunden hat (z.B. durch ein Psychotrauma) und/oder man sich dauerhaft desensibilisieren möchte. Eine solche Desensibilisierung ist ein Verfahren, das starke Reaktionen hervorruft und dadurch quasi eine Relativierung und/oder Gewöhnung bzw. Abstumpfung bewirkt, um andere starke Gefühlsreaktionen (z.B. Angst, Panik, Wut) zu verringern, zu relativieren und/oder zu beheben.
Mit der Konfrontation (auch Exposition) soll die (motorische und kognitive) Vermeidungsreaktion verhindert werden. Die emotionalen und physiologischen Reaktionen werden hingegen nicht verhindert.
Das grundlegende Prinzip der Konfrontationstherapie ist die Konfrontation mit angstauslösenden Reizen. Angstauslösende Reize können soziale Situationen (soziale Phobie) sein oder der Aufenthalt im öffentlichen Raum z.B. Kaufhäuser, Busse, U-Bahnen etc. (Agoraphobie). Es können aber auch ganz spezielle Reize sein, wie zum Beispiel Spinnen, große Höhe usw. (spezifische Phobie). Bei der Panikstörung sind eigene Körperempfindungen angstauslösend (z. B. Herzstiche oder ein beschleunigter Herzschlag), da sie als Vorstufe einer Panikattacke bewertet werden. Kernmerkmal der meisten Angststörungen ist die Vermeidung der angstauslösenden Reize. Eine solche Vermeidung verhindert neue (und bessere oder relativierende) Erfahrungen und erschwert damit zugleich die Bewältigung der gefürchteten Reize/Situationen erheblich.
In der Exposition wird der Klient unter Anleitung des Psychotherapeuten bzw. Coaches mit den für ihn spezifischen angstauslösenden Reizen konfrontiert und gemeinsam mit dem Klienten ein Erklärungsmodell für die jeweiligen Reaktionen (Sorgen, Ängste, Beschwerden etc.) erarbeitet und nachfolgend versucht, über neue, bessere, relativierende harmlose Erfahrungen umzulernen und neu zu denken. Auch lernt der Klient, dass die Angststärke nicht, wie erwartet, ins Unendliche steigen kann, sondern eher ein Gewöhnungs-Prozess erreicht wird, der dazu führt, dass die Angst immer weiter sinkt, selbst dann, wenn man den gefürchteten Reiz nicht vermeidet, sondern „in der Situation bleibt“. Durch die neue reale Erfahrung wird die Angst durch die stetige Konfrontation letztendlich schlichtweg „verlernt“.
Je nachdem, ob der Klient mit seiner Angst in der Realität konfrontiert wird oder lediglich in seiner Vorstellung, wird zwischen einer "Konfrontation in vivo" und einer "Konfrontation in sensu" unterschieden. Gedanken-Übungen in der Phantasie können die Annäherung an die Angst erleichtern. Auch unterscheidet man zwischen der massierten und der graduierten Konfrontation. Bei der massierten Konfrontation wird der Klient nach einer entsprechenden Vorbereitungs-Phase sofort und unmittelbar mit seinen größten Ängsten konfrontiert, um einen schnellstmöglichen Erfolg zu erzielen. Ein Beispiel für eine massierte In-vivo-Konfrontation ist das Flooding, eine gewollte Reizüberflutung, wodurch eine Art Schockwirkung erzielt wird, vergleichbar mit einem "Sprung ins kalte Wasser".
Bei der graduierten (gestuften) Konfrontation (systematische Desensibilisierung) wird zuerst eine sogenannte "Angst-Hierarchie" erstellt und zu Beginn der Übungen eine leichtere Problemsituation ausgewählt, bei der größere Erfolgserwartungen bestehen. Bei der am leichtesten auszuhaltenden Situation beginnend, nähert man sich der eigentlich entscheidenden Situation in kleinen Schritten, was ermöglicht, dass man sich durch den schrittweisen Vertrauensaufbau langsam an die als bedrohlich empfundene Situation gewöhnen kann.
Simulationen bestimmter Situationen und Ereignisse (z.B. Gespräche, verbale Angriffe, das Ansprechen von Menschen und bestimmte Bilder können diesbezüglich ebenso wirkungsvoll sein wie das Schauen und von Filmensequenzen und deren Nachbesprechung oder das Üben vor der Kamera bei Hemmungen / Ängsten vor anderen Menschen zu reden. Auch besteht die Option der Visualisierung, bei der man lediglich in der Vorstellung mit entsprechenden Situationen konfrontiert. Da Gedanken teilweise ebenso auf unser Gehirn wirken wie reale Situationen, tritt ein Gewöhnungsprozess ein. Ein solcher Gewöhnungsprozess kann auch verlaufen, wenn man sein Leben in der Realität so umstellt, dass man die Nähe zu dem sucht, was das Problem ist. Filme oder virtuelle Reize wie Cyberbrillen mit real wirkenden Eindrücken, die quasi dasselbe Gefühl vermitteln wie die echte Situation, können ebenso dazu beitragen, dass man sich in entsprechende Situationen hineinversetzen und sich daran gewöhnen kann.
Einige Ansätze arbeiten nach dem Prinzip, dass man die entsprechende Situation erst verlassen darf, wenn das entsprechende Gefühl (z.B. die Angst) nachgelassen hat, während man bei anderen Ansätzen selbst entscheidet, wann man die Situation verlässt. Bei manchen Ansätzen gibt es Übungsaufgaben für zu Hause und ebenso entsprechende Nachübungen, bei anderen nicht. Die unterschiedlichen Methoden und Ansätze der Konfrontation haben jeweils entsprechende Vor- und Nachteile, die vor einem solchen Schritt, abzuklären und zu durchdenken sind. Eine besondere Form der Konfrontation im Coaching ist das Provokative Feedback-Coaching.
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