"Wie wirke ich auf Andere"? Nicht jeder stellt sich diese Frage. Dabei ist doch gerade die Tatsache wie man konkret auf andere wirkt, so extrem wichtig für unser gesamtes Dasein und damit auch für unseren Erfolg im Leben, sei es im Beruf oder im Privatleben. Nicht allen ist bewusst, dass die eigene Einschätzung von sich selbst oftmals ganz enorm von der Sichtweise, Beurteilung und Meinung der Mitmenschen abweicht. Dies führt nicht selten zu Problemen, Konflikten und Misserfolgen, deren Ursache wir zumeist auf etwas völlig anderes zurückführen. Doch es geht hier nicht nur um "Wirkung" und "Image", sondern um...
...unser Selbst- und Fremdbild
Unser Selbst- und Fremdbild und eine entsprechende Selbstbild-Fremdbild-Kongruenz ist ein ganz wesentliches Fundament unserer Persönlichkeit und unseres Handelns. Es geht um Selbsteinschätzung, Selbstbewusstsein und Selbstwert, um Wahrheitsgehalt, Einsicht und Realitätsbezug sowie um den Erwerb sozialer Kompetenzen und um die Fähigkeit im Zusammenwirken mit anderen Menschen adäquat und richtig zu handeln.
Selbstbild
Wir Menschen haben ein bestimmtes Bild von uns selbst und halten eine ganze Menge davon. Unser Selbstbild ist Voraussetzung für Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Interaktion. Unser Selbstbild steuert unser Denken, Fühlen und Verhalten. Dieses Bild von uns selbst (Selbstbild) haben wir im Laufe unseres Lebens weitestgehend aus dem Verhalten anderer Personen uns gegenüber geschlossen. Demnach schätzen wir uns selbst und die Ergebnisse unseres eigenen Verhaltens ein, leider nicht immer richtig.
Nicht immer ist das Feedback anderer richtig oder wir selbst interpretieren es falsch. Das Wirkungsprinzip der kognitiven Dissonanz-Reduktion und selbstwertdienliche Verzerrungen haben eine ebenso starke relativierende Wirkung wie andere Effekte, die der Erklärung, der Umdeutung oder sogar dem - von unserem Gehirn automatisch organisierten - Selbstbetrug dienen. Dieser "Selbstbetrug" kann extreme bis geradewegs schrille Ausmaße annehmen, die von Realitätsleugnung über die 1:1-Verdrehung der Realität (siehe "Umkehr") bis hin zum Realitätsverlust führen.
Fremdbild
Neben unserem Bild, das wir uns von uns selbst konstruieren, machen wir uns ebenfalls ein Bild von anderen Menschen (Fremdbild) und stellen Vermutungen darüber an, wie andere uns wohl sehen (Metabild). Auch hier kann es zu vielen Fehleinschätzungen (Wahrnehmungsfehlern) kommen.
Die Übereinstimmung von Selbstbild und Wunschbild sowie die Übereinstimmung von Selbstbild und Fremdbild sind wesentliche Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit, die psychische Gesundheit, den angemessenen Umgang mit anderen Menschen und den Erfolg in der sozialen Interaktion.
Stimmen Selbstbild und Fremdbild nicht überein, so hat dies Folgen: Andere nehmen einen vielleicht nicht ernst - oder nicht ernst genug bzw. so wie man selbst es selbst vielleicht will. Ggf. wirkt man auf andere unsympathisch oder zumindest nicht so sympathisch wie man will und in Wirklichkeit eigentlich ist. Ggf. wirkt man inkompetent oder zumindest nicht so kompetent wie man in Wahrheit ist.
Viele machen sich sogar geradewegs lächerlich, ohne dass sie es selbst bewusst mitbekommen. Andere bleiben durch ein falsches Selbstbild weit unterhalb ihrer eigentlichen Potenziale. Viele ernten Misserfolge, ohne überhaupt zu wissen, dass sie über ein anderes Wissen über ihre Wirkung uns ihr Verhalten eigentlich viel erfolgreicher sein könnten.
Stimmen Selbstbild und Fremdbild nicht überein, sprechen wir von einer Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz, die über den sogenannten Gott-Komplex bis hin zum Realitätsverlust führen kann.
Eine solche Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz führt zu Fehlinterpretationen der Umwelt und zur Fehleinschätzung der Realität - und dadurch zu Fehlverhalten und Störungen im sozialen Miteinander, was wiederum zu Misserfolgen führt, deren Ursache bzw. Ursächlichkeit man dann ebenfalls fehlinterpretiert und externen wie phantastischen Ursachen zuschreibt.
Für ihre Misserfolge bzw. ihr Versagen finden Menschen mit einer Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz die abstrusesten (externen bzw. externalen) Erklärungen, während sie Erfolge sich selbst zuschreiben. Eine Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz beeinflusst und verzerrt unsere Wahrnehmung, führt zu bestimmten (Menschenbild-) Annahmen über uns und andere - und darüber hinaus zu bestimmten Erwartungen an die eigene Selbstwirksamkeit (Selbstwirksamkeitserwartung).
Im Verlaufe unserer sozialen Interaktion erfahren wir, mehr oder weniger, was andere über uns denken, wie sie uns beurteilen und was sie von uns erwarten. Gleichzeitig teilen wir selbst anderen mit, welches Bild wir von ihnen haben. Damit beeinflussen wir erheblich ihr Selbstbild und damit ihr Leben.
Unser Selbstbild hängt entscheidend von der Meinung unserer Bezugspersonen bzw. unserem sozialen Umfeld ab.
Dabei vergessen wir oft, dass unsere Bezugspersonen sehr subjektive Meinungen haben. Ebenso vergessen wir, dass sowohl unangenehme und negative Meinungen, als auch positive Meinungen oft nicht oder nur sehr dezent oder befangen mitgeteilt werden
Klarheit & Vorteile
Je klarer das Selbstbild ist und je besser es mit den Fremdbildern übereinstimmt, desto besser ist es und desto besser kann der Unterschied zum Wunschbild gesehen - und daraus persönliche Entwicklungsschritte abgeleitet werden.
Mehr Erfolg durch klare Sicht + Option zur Verhaltens-Justierung
Jeder, der erfolgreich durchs Leben schreitet und beruflich erfolgreich handelt, weiß wie extrem wichtig es ist, zu wissen, wie man auf andere wirkt, insbesondere auf jene, von denen wir etwas wollen: Respekt, Liebe, Anerkennung, Achtung und Geld, eine gute Arbeitsleistung, Motivation und Teamplay oder eine positive Beurteilung oder Entscheidung.
Nur wer die entsprechenden psychologischen Zusammenhänge von Wahrnehmung, Denken und Wirkung kennt, weiß, wie er auch selbst auf seine Mitmenschen wirkt und die vielfältigen Facetten des allgemeinen und eigenen Verhaltens kennt, kann sein eigenes Verhalten entsprechend regulieren und für seine Ziele positiv einsetzen.
Man kann einen viel besseren Kontakt zu Mitmenschen, Kollegen, Kunden - und als Führungskraft zu seinen Mitarbeitern - aufbauen, viel sympathischer, kompetenter und glaubwürdiger wirken - und sich darüber hinaus davor davor schützen, dass hinterrücks negativ über einen geredet wird. Statt sich selbstgefällig gehen zu lassen - und das, was da im Alltag passiert, einfach passiv "auszusitzen", hat man in Wirklichkeit letztendlich alles selbst in der Hand.
Erfahren Sie in unserem entsprechenden Seminar oder Workshop mehr über das Thema Selbst- und Fremdbild und die entsprechenden psychologischen Zusammenhänge - auch in Bezug auf Ihre eigene Wirkung!
Finden Sie z.B. heraus, wie der "Primacy effekt" wirkt - und was er bei anderen oder Ihnen selbst bewirkt!
Setzen Sie sich damit auseinander, was Ihre Mitmenschen oder bestimmte Entscheider bei der ersten Begegnung mit Ihnen wirklich denken - und welche Eigenschaften man Ihnen ggf. unterstellt!
Entscheiden Sie selbst, ob sie das genau so wollen oder ob es für Sie nicht vielleicht besser ist, etwas achtsamer bzw. bewusster zu handeln - und an der einen oder anderen Stellschraube des eigenen Verhaltens zu drehen.
Erfahren Sie auch etwas über unsere Wahrnehmung, entsprechende Wahrnehmungsabläufe und mögliche Wahrnehmungsfehler - und erkennen Sie die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung und die Relevanz von professionellem zielführenden Feedback!
Lernen Sie, woran die eigene Wirkung und mögliche Fehlinterpretationen, Missverständnisse und Vorurteile liegen - und wie es zu einer gefährlichen bzw. schadhaften Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz kommen kann. Damit Sie selbst das, was Sie eigentlich gar nicht beabsichtigen, in Zukunft in der Hand haben und ggf. ändern können. Damit andere Sie selbst so wahrnehmen wie sie wirklich sind oder Sie selbst gesehen werden wollen.
Version A: Seminar / Inhouse-Schulung / Workshop
(Dauer / Umfang: 1 Tag / 10 UE á 45 Min / 8 Zeitstunden)
Einführung
- Selbstbild und Fremdbild – Was ist das eigentlich?
- Persönlichkeit & Signale der Persönlichkeit
- Wer bin ich, was tue ich und welche Wirkung hat mein Sein & Handeln auf andere?
Psychologische Grundlagen
- Verhalten (Elemente der Kommunikation) und Erleben (Wahrnehmung, Denken etc.)
- Wahrnehmung und Wahrnehmungsfehler
- Die Macht des ersten Eindrucks und anderer wahrnehmungspsychologischer Effekte
- Feedback, Feedbackgeber & Feedback-Qualitäten
Wirkung auf andere
- Wie wirke ich? Mehr über das eigene Auftreten und die eigene Außenwirkung erfahren
- Selbstbild-Fremdbild-Abgleich & Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenzen
- Mein „Blinder Fleck“ und das „Johari-Fenster“
- Wie will ich in Wirklichkeit wirken?
Wirkung regulieren und ggf. optimieren
- Verhalten und Wirkung / Konkretes Verhalten und konkrete Wirkung
- Wie kann ich die eigene Außenwirkung und das eigene Auftreten verbessern? Stärken ausbauen – Schwächen überwinden
- Achtsamkeit und Selbstkontrolle in Bezug auf verbales, paraverbales und nonverbales Verhalten
- Aussehen, Körpersprache und Peripherie-Effekte (z.B. mein Büro)
- Beispiele, Experimente und Praxisstipps
Version B: Profi-Seminar / Inhouse-Schulung / Workshop
(Dauer / Umfang: 2 Tage / 20 UE á 45 Min / 16 Zeitstunden)
- Einführung Selbstbild-Fremdbild: Was ist das eigentlich?
Selbstbild und Fremdbild als Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit,
die psychische Gesundheit und den erfolgreichen Umgang mit anderen Menschen
- Themenrelevante Grundlagen Allgemeine Psychologie
Differenzierung „Verhalten“ & „Erleben“, Wissenschaftliche Psychologie vs. Alltagspsychologie
- Themenrelevante Grundlagen Wahrnehmungspsychologie
Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung inklusive themenrelevante Wahrnehmungsfehler:
Menschenkenntnis als Wahrnehmungsfehler, Erwartungsfehler (Erwartungen anderer und Umgang damit),
Fehler aufgrund sozialer Wahrnehmung (Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung), Anwesenheitsfehler
(inkl. Hawthorne-Effekt), Einfluss von Autoritäten, Encodierungsfehler, Perpetuierende Wahrnehmung,
Selektive Wahrnehmung, Kleber-Effekt, Status-Rollen-Effekt, Etikettierungs- und Stigmatisierungsfehler, Hierarchie-Effekt,
Stereotypisierte Kopplung, YAVIS-Prinzip, Pygmalioneffekt, Peripherie-Effekt, Halo-Effekt, Projektionsfehler,
Sympathie-/Ähnlichkeitsfehler und Antipathie-/Widerspruchsfehler, Similarity-Attraction Effect, Täuschung aufgrund
Weglassen von Informationen, Maßstabsfehler/Skalierungs-Effekt, Leniency-Effekt, Generosity error, Tendenz zur Mitte
oder zur Strenge, Social Involvement und Bezugspersonen-Effekt, Konformitätsdruck, Selbstwert-Effekt,
Overconfidence-effect / Overconfidence barrier-effect, Informative Kommunikationsverzerrung
und weitere themenrelevante Wahrnehmungsfehler
- Zusammenhänge von Wahrnehmung, Denken und Wirkung
Glaubenssätze / Irrationale Gedanken / Negatives Denken
- Themenrelevante Grundlagen Persönlichkeitspsychologie
Persönlichkeit – Wer bin ich?
- Themenrelevante Grundlagen Verhaltenspsychologie
Signale der Persönlichkeit / Was tue ich? Und welche Folgen hat das?
- Themenrelevante Grundlagen Sozialpsychologie
Mein „Blinder Fleck“ und das „Johari-Fenster“
- Themenrelevante Grundlagen Tiefenpsychologie
Selbstbild-Abwehrmechanismen (Neutralisationsmechanismen)
Ungelöste Verdrängungen, Umgang mit inneren Konflikten, Schutzfunktion für die Psyche
(Selbstwertdienliche Verzerrungen und das Wirkungsprinzip der kognitiven Dissonanz-Reduktion, Überlegenheitsillusion /
Lake Wobegon Effekt, Selbstüberschätzung, Selbstüberhöhung, Selbstschutz durch Maskierung)
- Themenrelevante Grundlagen Imagepsychologie
Fremdbild, Image und Gerüchteküche, Image – Was ist das? Abgrenzung vom Selbstbild
- Themenrelevante Grundlagen Lernpsychologie
Lernen und Selbstbild relevante Persönlichkeitsbildung durch Feedback (positiv/negativ)
Die Wichtigkeit von qualitativ hochwertigem neutralen Feedback und die Folgen der Täuschung
und des Falsch-Lernens durch subjektives, einseitiges und wohlwollendes Feedback
- Selbstbild-Fremdbild-Abweichungen & Selbstbildverzerrungen
Selbst-/Fremdbildverzerrungen als Ursache für Konflikte, Störungen und Realitätsverlust
- Selbsteinschätzung und Wirkung als Person, Kollege Führungskraft auf andere
Selbstbild-/Fremdbild-Abgleich: Wie wirke ich selbst auf andere - und wie will ich eigentlich wirken?
- Strategien zur Vermeidung von Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenzen
Allgemeine und persönliche Strategien zur Objektivisierung von Selbst- und Fremdbild