Etwaige Missverständnisse
Im Internet findet man zum Thema Verhaltenscoaching und Verhaltenstherapie die unterschiedlichsten und teilweise unsinnigsten Informationen wie z.B., dass es hierbei angeblich darum ginge, das Verhalten eines Menschen mithilfe gemeinsamer Gespräche zu verbessern oder z.B. Werte zu identifizieren.
Aufklärung
Aus diesem Grund soll hier ein wenig Aufklärung erfolgen, was ein Verhaltenscoaching bzw. eine Verhaltenstherapie tatsächlich ist und worum es unter dieser konkreten Bezeichnung außerhalb der sogenannten "Küchenpsychologie" wirklich geht.
In der Psychologie wird zwischen dem a) "Erleben" und b) "Verhalten" von Menschen unterschieden. Während zum "Erleben" unsere Wahrnehmung, unser Denken (Gedanken) und unsere Gefühle gehören, steht "Verhalten" für alles, was ich tue, sage und schreibe bzw. für all das, was sich auf Basis unseres Erlebens in konkreten Handlungen manifestiert.
Zusammenhänge
Diese Handlungen bzw. unser Tun basiert auf unserem "Erleben" bzw. unserer individuellen Wahrnehmung (einschließlich unserer Beobachtungs-, Interpretations-, Beurteilungs- und Wahrnehmungsfehler), auf unserem Denken (einschließlich unserer Werte, Glaubenssätze und verkrusteten Denkmuster) und unseren individuellen Gefühlen (wie z.B. Unwohlsein, Ängste, Aggressionen) entsprechend unserer individuellen Sensibilität bzw. Hypersensibilität.
Verhalten basiert auf Denken
"Erleben" steht vor dem Verhalten". Verhalten resultiert wiederum aus unserem Erleben und basiert auf dem, was wir wahrnehmen, denken, glauben und fühlen.
Auf der einen Seite ist zwischen a) "Erleben" und b) "Verhalten" strikt zu unterscheiden; auf der anderen Seite gehört beides wiederum zusammen, weil das Eine letztendlich auf dem Anderen basiert.
Drahtseilakt
In einem Coaching bzw. einer Therapie vollzieht sich ein regelrechter Drahtseilakt zwischen beiden Elementen. Da in Mainstream-Coachings und -Therapien beides - also unser Denken und Handeln bzw. Verhalten - gerne miteinander vermischt wird, kommt es seitens der Klienten nicht selten zu Missverständnissen und logisch nachvollziehbaren Einschränkungen des entsprechenden Lernens bzw. Umlernens.
Differenzierung und Bezug-Herstellung
Aus diesem Grund unterscheiden wir bei ib Personality Coaching stets strikt zwischen a) Denken und b) Verhalten, folglich zwischen a) Denk- bzw. Mental-Coaching und b) Verhaltens-Coaching bzw. Denk- bzw. Mental- und Verhaltenstherapie, stellen aber immer wieder den konkreten Bezug zueinander her - und machen entsprechende Verbindungen - bzw. entsprechende Abhängigkeiten beider getrennter Bereiche - deutlich.
Dies erfolgt immer KONKRET auf das KONKRETE Verhalten und die dafür verantwortlichen - im Hintergrund mitschwingenden bzw. ursächlichen KONKRETEN Denkmuster und Gefühle bezogen, die wiederum auf Erfahrungen, Einstellungen, Vorurteilen, Wünschen und (ggf. falsch) Gelerntem basieren - und ggf. auch auf unserer individuellen Sensibilität (z.B. Hypersensibilität) beruhen.
Weitere wichtige Zusammenhänge
Auch unsere sozialen Kompetenzen (wie z.B. Empathie, Ambiguitätstoleranz, Identitätsdarstellung, Integrationsfähigkeit, Rollenverhalten, Rollenverständnis, Rollendistanz usw.) spielen eine bedeutende Rolle. Hinzu kommt unser Kommunikationsvermögen.
Unabhängig von einem Mental- und/oder Verhaltens-Coaching oder ergänzend dazu hilft manchmal bereits ein Kompetenz-Coaching zur Entdeckung und Relativierung von Falsch gelerntem und zur Stärkung wichtiger Grund-Kompetenzen (z.B. ein Sozialkompetenz-Coaching oder Kommunikations-Coaching (z.B. Aktiv Zuhören, sich souverän zur Wehr setzen, schlagfertig reagieren, sich kommunikativ behaupten, sich durchsetzen, konfliktvermeidende gewaltfreie Kommunikation usw.).
Verhaltens-Coaching oder Mental-Coaching?
Wie auch immer: Wenn Sie ein Verhaltens-Coaching buchen, geht es im eigentlichen Sinne der Sache dann vorrangig um Ihr VERHALTEN bzw. Ihr konkretes Verhalten in bestimmten konkreten Situationen. Zu diesem Verhalten zählt insbesondere Ihre Kommunikation bzw. Ihre kommunikativen a) Aktions- und b) Reaktionsmuster in Form von Tun (einschließlich unbewusster schädlicher Rhetorik) oder Unterlassen.
Wenn Sie hingegen ein Denk- bzw. Mental-Coaching buchen, geht es vorrangig um Ihr DENKEN einschließlich Ihrer damit verbundenen Werte, Glaubenssätze und Gefühle, was letztendlich dann wiederum zu einem bestimmten Verhalten oder Unterlassen führt. Auch geht es darum, zu klären, wovon Sie sich zu Ihren Ungunsten triggern lassen (Stichwort Resilienz).
Klärung & Feststellung durch Test & Analyse
Sofern Sie nicht wissen, wo Sie am besten ansetzen sollen bzw. den Schwerpunkt sehen, machen Sie zuvor einfach einen entsprechenden Test bzw. eine Persönlichkeits-Analyse, wo sowohl Ihr Denken als auch Ihr Verhalten entsprechend getestet und analysiert wird. Getestet werden ebenfalls Ihre sozialen Kompetenzen, Ihr kommunikatives Handlungs- und Ihre kommunikativen Reaktionsmuster.
Nach einer solchen Analyse, die in der Kurzform (CHECK) wie eine Röntgenaufnahme - und in der regulären umfangreicheren Form wie ein MRT fungiert, wissen wir und Sie nachfolgend ganz genau, wo Sie bzw. wir konkret ansetzen sollten, um Ihnen zielgerichtet und möglichst effizient und effektiv helfen zu können.
- Elemente einer Verhaltenstherapie / Elemente eines Verhaltens-Coachings
- Differenzierung zwischen Coaching und Therapie
- Was hat das Thema mit "Lernen" zu tun?
Lernen: Richtig oder falsch?
Was uns heute ausmacht, was und wie wir denken und darauf basierend handeln, haben wir im Laufe unseres Lebens erlernt: Entweder richtig und passend oder falsch und unpassend bzw. überholt und für Das Hier und Heute nicht mehr zeitgemäß.
Dies ist oft die Ursache dafür, dass wir in innere und äußere Konflikte geraten, die dann wiederum zu Missstimmungen und zu Problemen und Misserfolgen führen, die irgendwann krank machen.
Fazit: Wenn das Erlernte für uns heute nachteilig ist und ggf. zu Problemen führt, müssen wir dies erkennen und versuchen, Zusammenhänge zu begreifen. Ein Coaching oder eine Psychotherapie hilft.
Die Chance: Umlernen & neu lernen
Die gute Nachricht: Was wir ggf. falsch gelernt haben und uns heute behindert, hemmt oder blockiert, können wir für unsere heutigen Bedürfnisse und Ziele entsprechend umlernen, sowohl in Gedanken, als auch in der Praxis. Der Haken an der Sache: Allein fällt dies schwer bis manchmal nahezu unmöglich.
Zumeist fehlt das Verständnis für eine andere bzw. neue Option. Unser Denken ist blockiert. Uns fehlt die Einsicht - oder ganz einfach die Möglichkeit: Ein Chirurg ist ja schließlich auch nicht in der Lage, sich selbst ein Organ zu entfernen und ein neues zu transplantieren. Psychotherapeuten oder Coaches können hier helfen, umzudenken, umzulernen und neu zu denken und zu handeln. Genau das ist deren Aufgabe.
"Was Hänschen nicht lernt,
lernt Hans nimmermehr"?
Gewiss fällt es im Alter sehr viel schwieriger, Neues Denken und Verhalten zu lernen und umzudenken. Doch aus psychologischer Sicht ist der Spruch "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" in Wahrheit nicht ganz korrekt:
Was einmal (falsch) gelernt wurde, muss nicht für immer in unserem Kopf festhängen und unser Handeln täglich (ungünstig) beeinflussen. Zum Glück ist der Mensch dazu fähig, neu zu lernen bzw. umzulernen. Dazu gehört auch, sich von negativen Einflüssen zu lösen. Ergänzend kommt (zumindest bei ib Personality Coaching bzw. nach unserem ganzheitlichen Konzept) hier die Sozialpsychologie ins Spiel (Stichwort "Sozialer Einfluss").
Falsches Verhalten kann ebenso auf falsch Gelerntem in Bezug auf falsche Selbstbild- und Fremdbild-Annahmen beruhen. Dies kommt wiederum durch mangelndes, falsches oder einseitiges Feedback, ungünstige Glaubenssätze und schädlichen Denk-Programme. Auch hier gilt es, Denkfehler aufzulösen und umzudenken. Auch im Hinblick auf die eigene Annahme zum Selbstbild und Fremdbild kann man umlernen z.B. durch neues Feedback oder das Feedback des Therapeuten bzw. Coaches. So wird man wieder neu handlungsfähig wird, ohne ständig (unbewusst) anzuecken, vor Mauern zu laufen und sich schlecht zu fühlen.
Verhaltenstherapie & Verhaltenscoaching:
"Verlernen" von problematischem Verhalten
Die Verhaltenstherapie entwickelte sich aus der Lerntheorie. Lernen ist ein nicht beobachtbarer dauerhafter Prozess des Erwerbs und/oder der Änderung bestehender Verhaltensweisen als Folge von Erfahrungen und Übungen durch die Auseinandersetzung mit bestimmten Umweltsituationen. Wer etwas lernt, der beeinflusst damit zugleich (unbewusst) sein Denken und Handeln.
In Bezug auf Lernen kennt man z.B. das klassische Konditionieren, das operante Konditionieren z.B. Lernen durch Versuch und Irrtum, das Lernen durch Verstärkung, das Lernen am Modell sowie das Lernen durch Einsicht. "Lernen" bezieht sich auf das - zumeist intuitive Erlernen bestimmter - mehr oder weniger förderlicher - Denk- und Handlungsmuster, die zu Erfolgen oder zu Problemen führen: Probleme mit der Psyche oder mit der Umwelt. Der Kerngedanke der Verhaltenstherapie ist, dass (problematisches) Verhalten erlernt wurde, aber auch wieder "verlernt" - und durch lernbare neue und angemessenere Verhaltensmuster ersetzt - werden kann.
Moderne Verhaltenstherapie beschränkt sich nicht nur auf das Verlernen und Lernen von Verhalten, sondern schließt kognitive Elemente (Wahrnehmung/Erleben, Denken/Gedanken, Fühlen/Gefühle) mit ein.
Elemente einer Verhaltenstherapie / Elemente eines Verhaltens-Coachings
Differenzierung zwischen Coaching und Therapie
Elemente einer Verhaltenstherapie sind Problem- und Bedingungsanalysen für eine genaue Diagnose und Klärung des Problems. Die Arbeit selbst ist ziel- und lösungsorientiert und beinhaltet Verhaltensübungen, die entweder offen (in der Sitzung oder als Hausaufgaben) oder auch nur in der Vorstellung (= Phantasie) der Klienten durchgeführt werden.
Auch die Konfrontation mit bestimmten Reizen, die als Auslöser des Problems ermittelt wurden zählt dazu (Exposition, Desensibilisierung), ebenso die Verstärkung (Belohnung) von erwünschten Verhalten sowie die Löschung (Nichtbeachtung) unerwünschten Verhaltens. Dies alles erfolgt in der Psychotherapie Schritt für Schritt nach dem Prinzip der „kleinen Schritte“. Im Coaching wird dies abgekürzt: Hier beschränkt sich der Coach entsprechend der Zeit- und Budget-Festlegung durch den Klienten auf die wesentlichsten Punkte und Schritte.
Wir glauben Erfahrungen zu machen,
aber die Erfahrungen machen uns
(Eugene Ionesco)
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