Es ist wichtig, gute Freunde zu haben. Freunde sind eine der wichtigsten Stützen in unserem Leben. Sie wirken sich positiv auf unser Gemüt, auf unser Glück und unsere Gesundheit aus. Sie helfen
dabei, Stress zu reduzieren, Konflikte zu meistern und tragen dazu bei, dass wir über ihr aufrichtiges Feedback wachsen und zudem mehr auf uns achtgeben.
Gute Freunde machen schöne Momente noch besser und helfen uns durch schwere Zeiten. Doch es ist nicht selbstverständlich, solche Freunde zu haben. Hinzu kommt, dass vermeintliche Freunde sich
nicht selten als reine "Bekannte" entpuppen - und eben nicht als "echte" Freunde, die zuhören, die helfen, die da sind wenn man sie braucht, mit denen man - wie der Volksmund sagt - "durch dick
und dünn" gehen kann.
Insbesondere wenn man neue Freunde finden will, mit denen man Spaß hat - und auf die man sich verlassen kann, fällt es einigen Menschen schwer, auf fremde Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Andere können dies wiederum, stoßen dabei letztendlich immer wieder auf die Falschen. Andere wiederum klammern, was nach dem Nähe- und Distanz-Partnerschafts-Prinzip bzw. Modell von Friedemann Schulz von Thun dann oft zum Gegenteil dessen führt, was man beabsichtigt. Man fühlt sich bedrängt und zieht sich zurück. Freundschaften sowie die Zeit von Freunden kann man nicht erzwingen - und dann enttäuscht sein, wennder Andere nicht nach der eigenen Pfeife tanz.
Dennoch ist es wichtig, in Bezug auf die Suche nach neuen Freunden nicht zu warten bis jemand von sich aus kommt. sondern von sich aus die Initiative zu ergreifen, aktiv zu sein und dann auch in bereits bestehenden Freundschaften aktiv und initiativ zu bleiben. Nicht wenige Menschen lassen Bekanntschaften wie auch Freundschaften im Sande verlaufen. Bekanntschaften und Freundschaften wollen gepflegt werden. Hyperaktivität führt hingegen eher zum Gegenteil. So etwas kann gefühlten Druck aufbauen und andere nerven.
Auch wenn man schon einige Freunde hat, tut es gut, gelegentlich neue Leute kennenzulernen und seinen Horizont zu erweitern, um auch mal andere Perspektiven / Sichtweisen kennenzulernen. Doch während Kinder noch offen und unvoreingenommen aufeinander zu gehen, haben Erwachsene bereits vorfertigten Ansichten auf Basis von Vorausurteilen, Vorurteilen und stereotypen Weltbildern. Entsprechend suchen sie, beobachten sie, urteilen sie und entscheiden sich - auch in Bezug auf die Suche nach Freunden und Partnern. Wir haben quasi eine Klischee mäßige Liste zum Rastern unseres Gegenübers im Kopf - und im Verlaufe unseres Lebens wird diese "Liste" immer länger und unser Raster immer enger.
Wichtig ist daher eine offene Geisteshaltung als Grundhaltung. Um neue Leute kennenzulernen, sollte man sich vorab folglich erst einmal in Offenheit üben - und viel neugieriger durchs Leben gehen. Wer auf den "perfekten" Freund wartet, kann ggf. lange warten. Einige treffen diesen erst im Seniorenheim oder nie. Auch ist es wichtig, sich nicht zu verstellen - und sich nicht nur von seiner besten Seite zu zeigen. Das ist künstlich und wirkt gekünzelt. Die Alltags-Realität sieht hingegen ganz anders aus als eine künstliche Fassade, bei der man sich verstellt. Authentische Auftreten ist wichtig. Nur so zieht man nach dem Gesetz der Anziehung Menschen an, die dann auch wirklich zu einem passen.
Angst vor Ablehnung ist zwar verständlich, aber kontraproduktiv. Man muss es schon drauf ankommen lassen. Auch darf man sich selbst und andere nicht unter Druck setzen. Auch sollte man nicht den Fehler machen, neue Bekannte vorschnell zum vermeintlich besten Freund zu erklären. Schließlich muss man sich erst mal richtig kennenlernen. Freundschaften müssen wachsen. Man kann sie nicht erzwingen.
Menschen, die von vermeintlichen Freunden bereits enttäuscht wurden gehen oft mit Misstrauen an neue Menschen heran und suchen bei anderen nach Hinweisen für die Bestätigung des eigenen Misstrauens. Misstrauen kann folglich ebenso schaden. Nur (naives) Vertrauen ist die Grundlage für ein aufrichtiges Miteinander. Skepsis hingegen vertreibt Menschen ebenso wie negatives Denken an sich.
Auch gilt es festzustellen, ob die eigenen Motive überhaupt zielführend bzw. die richtigen sind. Nicht selten gehen Menschen bei der Suche nach Freunden in Wirklichkeit einem reinen Ego-Trip nach: Man sollte sich folglich fragen, ob man sich wirklich für den Menschen oder vielmehr für dessen Image interessiert. Sofern es nämlich nur um einen selbst geht, ist man kein richtiger Freund. Umgekehrt gilt das natürlich genauso. Wer sich lieber selbst reden hört als zuzuhören, ist ebenfalls kein guter bzw. richtiger Freund. Richtige Freunde haben und zeigen echtes Interesse füreinander und hören sich zu. Sie fragen nach und zeigen Verständnis. Sie sind loyal und stehen einem in Not oder bei Streit engagiert und zuverlässig zur Seite.
Ebenfalls ist es wichtig, seinen Freunden zu erzählen, was einem wirklich etwas bedeutet - und dann schauen wievder andere reagiert, ob er sich dafür interessiert - oder eher desinteressiert ist, einen richtig kennenzulernen. Schließlich kann niemand Gedanken lesen. Man sollte sich die Menschen genau anschauen und hinterfragen, mit wem man sich eigentlich umgibt. Wenn die gemeinsame Wellenlänge nicht stimmt, dann kann man diese nicht erzwingen. An unpassenden Freundschaften krampfhaft festzuhalten, macht auf Dauer keinen Sinn - und es gilt, ggf. loslassen zu können.