Wo ist die Sonne?
Sorgen, Ängste und Stress wirken sich negativ auf die Psyche und damit zugleich negativ auf den Körper aus. Es kommt zu Stimmungs-Tiefs und ggf. auch zu einer Depression.
Und dann ist das noch das generelle psychische Tief in der dunklen und trüben Jahreszeit, in der es an Sonnenlicht fehlt, was sich ebenfalls auf die Psyche auswirkt.
Schließlich hat Licht, insbesondere Sonnenlicht eine mächtige Wirkung auf die menschliche Psyche, ebenso auf Tiere und Pflanzen. Durch Sonne entsteht Leben. Leben verbinden wir mit der Sonne und
Dunkelheit mit dem Tod, durch den das Leben beendet wird. Deshalb produziert unser Körper tagsüber mehr Serotonin und weniger Melatonin. Das Glückshormon Serotonin wirkt in uns
stimmungsaufhellend und aktivierend.
Tageslicht beeinflusst unseren Biorhythmus – sowohl von Menschen, Tieren als auch von Pflanzen. Appetit, Schlaf, Fortpflanzungstrieb und ganz allgemein das Wohlbefinden werden von unserer inneren Uhr gesteuert. Diese stellt sich wiederum anhand der jeweiligen Tageslänge. Gerade im Winter, also in der „dunklen Jahreszeit“, kann dabei einiges durcheinander kommen.
Glücksgefühle
Sonnenlicht steht daher in Verbindung mit Glücksgefühl: Durch die vermehrte Sonneneinstrahlung wird ein regelrechter “Glückshormon-Cocktail” aus Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausschüttet. Dadurch fühlen wir uns automatisch glücklicher, motivierter und beschwingter. Der Effekt ist auch als “Frühlingsgefühle” bekannt. Während uns Sonne positiv beeinflusst, hat Lichtmangel durchaus negativen Einfluss auf unser Befinden. Deshalb ist es wichtig. gerade in der dunklen Jahreszeit jeden Sonnenstrahl zu erhaschen oder die Psyche mit künstlicher Sonne oder einer Lichttherapie vor den negativen Auswirkungen der fehlenden Sonne zu schützen. Daher gilt die Devise: Raus in die Sonne und hinein ins Glück!
Lass Licht in Dein Leben!
Die Versorgung mit ausreichend Licht und manchmal sogar mit besonders hellem und warmem Licht ist sehr wichtig. Doch was ist, wenn die Sonne ausbleibt? Was kann man insbesondere in der
dunklen Jahreszeit machen. Was hilft, ergänzend zur Sonne bei Depressionen? Hier empfiehlt sich das Nachhelfen mit künstlichem Licht. Dabei sollten man möglichst auf due Helligkeit achten und auf
Lichtquellen, die der Sonne am Ähnlichsten sind (z.B. Sonnenbank, alte dimmbare Halogen-Leuchten. Das Beste wäre aber natürlich ein Spaziergang in der Sonne. Es gibt aber professionelle
Alternativen.
Lichttherapie
Bereits von Überlieferungen alter Kulturen weiß man, dass Farben und Licht die Fähigkeit besitzen, psychische, physische und seelische Veränderungen beim Menschen hervorzurufen. Eine Art Lichttherapie kannten bereits die alten Ägypter, die kranke Menschen in speziell ausgestattete Räume brachten, in denen sie unter das Sonnenlicht gelegt wurden. Im 17. Jahrhundert zerlegte der Physiker Isaak Newton das weiße Licht mit Hilfe eines Prismas in seine sieben Spektralfarben. Später erkannte man dann, dass jede Farbe eine bestimmte Wellenlänge hat und einer bestimmten Schwingung entspricht.
Entwickler der Lichttherapie in der Neuzeit ist Professor Rosenthal, der die Wirkung des Lichtes auf das Befinden des Menschen anhand der sogenannten Winterdepression erkannte. Ursächlich für eine solche saisonale Depression ist nämlich der Mangel an Licht. In der sogenannten "Heliotherapie" wurden die Patienten mit einem ganz bestimmten Licht bestrahlt.
1903 wurden die Grundsätze der Lichttherapie durch den dänischen Mediziner Professor Dr. Niels Rynberg Finsen dann erneuert und erweitert. Für seine entsprechende wissenschaftliche Arbeit zum Thema erhielt dieser damals den Nobelpreis für Medizin. In Deutschland gehört die Lichttherapie seit 1987 zu den anerkannten Heilverfahren.
Eine solche "Lichtdusche" basiert auf künstlich erzeugtem sehr hellen weiße Licht mit einer Helligkeit von zwischen 2.500 und 10.000 Lux aus einer speziellen Lichtquelle mir einer Lichtverstärkung. Ultraviolettes Licht mit UV-A und UV-B-Strahlen wird ebenfalls verwendet. Zumeist werden heute aber sogenannte Tageslichtlampen ohne UV-A oder UV-B-Strahlung genutzt. Alternativ ist der Anteil an UV-A oder UV-B-Strahlen, sofern doch vorhanden, dann aber nur sehr gering, was den Vorteil hat, dass die Haut vor Hautreizungen, Alterung oder einem Sonnenbrand verschont bleibt. Der Vorteil liegt aber darin, dass wohl dosiertes UV-Licht Krankheitserreger abtötet.
Die solche Lichttherapie fördert die Neubildung von Vitamin D, das für unser Abwehrsystem wichtig ist und die Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin anregt, welches für sie Übertragung von Reizen von einer Gehirnzelle zur anderen verantwortlich ist. Fehlt dieser Botenstoff, kommt es zu einer Hemmung des Denkens, des Fühlens und des Erlebens - ebenfalls zu Konzentrationsstörungen. Fehlt eine gewisse Lichtmenge, dann kommt es ebenfalls zu einem Überschuss des Hormons Melatonin, während durch eine Lichttherapie die Produktion von Melanin gehemmt bzw. in einem normalen Rahmen gehalten wird.
Eine Lichttherapie dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Je geringer die Helligkeit des Lichts (Lux), desto länger dauert eine Behandlung. Wer mit nur 2.500 Lux arbeitet, braucht dann zum Beispiel in der Regel 2 Stunden. Während der Lichtbehandlung ist Entspannung angesagt. Man kann eine Lichttherapie auch mit anderen Behandlungen kombinieren und / oder sich währenddessen mit Musik entspannen. In der Regel tritt zumeist bereits nach zwei Wochen täglicher Behandlung eine Verbesserung des Befindens ein: Die "Beleuchteten" fühlen sich dann agiler und vitaler und berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Stimmung verbessert sich.
Lichttherapie daheim
Man muss aber nicht zwingend einen Profi aufsuchen: Schließlich sind solche Tageslichtleuchten und Tageslichtlampen, die Abhilfe bei Lichtmangelversprechen, auf dem Markt frei verkäuflich. Ma kann sie zu Hause nutzen oder im Büro. Von der einfachen Tageslichtlampe bis zur besten "Lichtdusche": Die Angebote sind vielfältig. Derartige Geräte helfen auf jeden Fall über die dunklen Wintermonate hinweg. Am besten ist natürlich echtes Sonnenlicht. Denn echtes Sonnenlicht sendet - wie gesagt - UV-Strahlen aus, die maßgeblich mit dafür verantwortlich sind, dass unser Körper Vitamin D bildet, welches sehr wichtig z.B. für das Immunsystem ist. Wie ebenfalls erwähnt, ist der Der Nachteil von UV-Licht jedoch, dass es zu einem Sonnenbrand kommen kann und dass UV-Licht bei zu hoher Intensität – Augen und Haut schädigt.
Tageslichtlampen simulieren die Sonneneinstrahlung, um den Hormonhaushalt des Körpers und den Biorhythmus wieder auf Vordermann zu bringen. Bereits ab ca. 50 Euro gibt es mit "gut" bewertete dauerhafte Abhilfe. Diese Lampen gibt es bis zu einer Lichtsstärke von bis zu 10.000 Lux oder mehr. Gut wäre eine Dimm-Funktion sowie ein einstellbarer Neigungswinkel. Alternativ können Sie aber auch in jede Lampe eine ausreichend starke Tageslicht-Lampe einsetzen.
Die Anwendungsgebiete der sogenannten Lichttherapie sind sehr breitgefächert. Sie wird bei Schlafstörungen, Depressionen und Hautkrankheiten wie Akne und Schuppenflechte angewendet. Für eine
medizinische Wirkung sind mindestens 2.500 Lux Beleuchtungsstärke notwendig. Je höher die Beleuchtungsstärke, desto stärker die Wirkung, desto kürzer die Anwendungen.
Moderne Tageslichtlampen filtern die UV-Strahlung mit Hilfe einer Glasscheibe heraus, sodass keine Schäden entstehen können. Die Vitamin D-Produktion wird so allerdings nicht angeregt. Im
Vordergrund solcher Lampen steht die Hilfe bei einer Lichtmangel-Depression bzw. Winter-Depression. Sie helfen aber auch gegen Hautkrankheiten, wie z.B. Akne oder Schuppenflechte.
Schließlich ist das Hautbild stark vom Hormonhaushalt abhängig. Psychische Probleme führen allerdings ebenfalls zu einer Häufung von Pickeln, Mitessern und Hautunreinheiten durch eine
gesteigerte Talgdrüsenaktivität mit Verstopfung der Poren und Vermehrung der Bakterien durch Sauerstoffausschluss. Das kurzwellige und energiereiche UV-Licht hemmt das Wachstum des
Akne-Bakteriums. Der Effekt wird in der Lichttherapie nachgeahmt, wobei hier ausschließlich blaues und rotes Licht zum Einsatz kommen.
Vorteil von Tageslichtleuchten ist ihre relativ schnelle positive Wirkung, während andere therapeutische Maßnahmen häufig erst einige Zeit brauchen, ehe sie anschlagen. Bei den unterschiedlichen Formen der Lichttherapie wird zwischen UV-A-Licht und UV-B-Licht unterschieden. Hinzu kommt, dass bei der Lichttherapie die auf der Netzhaut liegenden Ganglienzellen aktiviert werden. Dabei handelt es sich um Photorezeptoren, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, wie unsere „innere Uhr“ tickt.
Tatsächlich wird bei dieser Therapie das Licht vorwiegend über das Auge aufgenommen. Da es besonders hell ist, durchdringt es auch die geschlossenen Augenlider. Die Tageslichtlampe wird in der Regel mit ca. 50 – 80 cm Abstand zum Patienten aufgestellt. Mit zunehmendem Abstand sinkt auch die Lichtstärke. Dabei ist es wichtig, den jeweils geforderten Mindestabstand zur Lampe einzuhalten.
Um die Wirkung der Tageslichtlampe bzw. Tageslichtleuchte (mit UV-Schutz) zu steigern, ist es sinnvoll, jede Minute etwa 5 Sekunden lang direkt in das Licht zu schauen. Während der Lichttherapie wird auch der Stoffwechsel angekurbelt, weshalb während der Zeit, die man vor der Tageslichtlampe verbringt, reichlich Wasser getrunken werden sollte.
Einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der Therapie hat jedoch auch die Tageszeit, zu der die Lampe genutzt wird. Diese ist wiederum abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild: Bei Winterdepressionen empfiehlt sich der regelmäßige Einsatz einer Tageslichtlampe am frühen Morgen, da es sich hierbei um den „natürlichsten“ Zeitpunkt handelt und der Blau-Anteil der Tageslichtleuchte dem morgendlichen Tageslicht sehr nahe kommt. Bereits nach zwei bis drei Wochen verbessert sich die Stimmung merklich. Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Lichtstärke der Tageslichtlampe: Währens Sie bei einer Lampe mit 2.500 Lux 2 Stunden Anwendungsdauer pro Tag brauchen, ist bei 5.000 Lux nur noch 1 Stunde nötig. Bei
10.000 Lux reichen 30 Minuten.
Tageslichtlampen oder Tageslichtleuchten, die speziell für die Lichttherapie eingesetzt werden, werden oft unter der Kategorie Lichtdusche angeboten. Die meisten Geräte werden auf einem Tisch
oder Schrank aufgestellt, einige können jedoch auch an der Wand montiert werden, manche sind auch dimmbar. Außerdem gibt es sie in verschiedenen Größen und Lichtstärken. Lichtduschen gibt es in
verschiedenen Größen. Auch gibt es Tageslichtlampen, die als normale Schreibtischbeleuchtung fungieren. Diese Tischlampen sind klein und dienen sowohl der Lichttherapie, als auch dem
konzentrierteren Arbeiten.
Besonders wichtig ist die Helligkeit des Lichts, die tatsächlich im Auge ankommt. Diese wird in Lux gemessen und ist unabhängig von der Leistung der jeweiligen Lampe in Lumen oder Watt. Lumen bezieht sich dabei auf die sogenannte Lichtleistung, während Watt entscheidend für den Stromverbrauch ist. Damit die Lichttherapie Erfolg hat, ist eine Tageslichtlampe mit einer Lichtstärke von mindestens 2.000 Lux notwendig (Ausnahme: Lampen mit blauem Licht). Dies entspricht in etwa der Lichtintensität eines Frühlingstages. Bei medizinischen Geräten beträgt die Lichtstärke jedoch bis zu 10000 Lux, was einem Sommertag in unseren Breitengraden nahe kommt. Zum Vergleich: Am Äquator liegt die Lichtintensität bei bis zu 80000 Lux; die gewöhnliche Büro-Beleuchtung hat meist nur wenige hundert.
Neben den Tageslichtlampen, die tatsächlich für eine medizinische Therapie geeignet sind, gibt es noch andere Leuchten mit geringerer Lichtstärke, die aber ebenfalls natürliches Tageslicht imitieren. Dazu gehören auch sogenannte Wake up Lights (Lichtwecker). Sehr schön sind hier die Lichteffekte wie z.B. ein simulierter Sonnenaufgang, mit dem sie im Gegensatz zu gewöhnlichen Weckern für ein sanftes Erwachen sorgen, wodurch Sie quasi fit in den Tag starten und sich ausgeruht und erholt fühlen. Kurz vor der eingestellten Weckzeit beginnt die Lampe zu leuchten und wird dabei langsam aber stetig heller. Bei den meisten Geräten lassen sich parallel Geräusche einspielen (z.B. Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen), um den Aufwachprozess zu unterstützen. Die meisten Tageslichtleuchten werden mit speziellen Leuchtstoffröhren betrieben. Es gibt aber auch Geräte mit LEDs.
Zu beachten ist, dass intensives blaues Licht die Konzentrationsfähigkeit steigert , während totes Licht eher beruhigt. Diesen Unterschied bezeichnet man als Farbtemperatur. Hier geht es um
die jeweiligen Farbanteile des Lichts: Blaues und blauweißes Licht hat eine hohe, rotes eine niedrige Farbtemperatur, die in Kelvin gemessen wird: Eine Farbtemperatur von 5300 bis 6500 Kelvin
entspricht in etwa dem Tageslicht zur Mittagszeit in hiesigen Breiten. Die meisten Energiesparlampen haben eine Farbtemperatur von etwa 2500 Kelvin. Ihr Licht nennt man auch „warmweiß“, es ist
gelblich bis leicht rötlich. Sie sind vor allem in Wohn- und Schlafbereichen beliebt und erzeugen eine gemütliche Stimmung.
Im Gegensatz dazu geben Tageslichtlampen mit mehr als 5000 Kelvin Farben deutlich natürlicher wieder und finden deshalb auch im Arbeitsbereich Anwendung. Ein Versuch an einer Schulen hat gezeigt,
dass Schüler durch eine mit blauem Licht optimierte Beleuchtung eine sehr viel höhere Leistungsfähigkeit erreichten und Aufgaben schneller lösen konnten, während eine Tageslichtlampe bei der
Arbeit für höhere Konzentration und Zufriedenheit sorgen.
Lichttherapiegeräte werden auch als sogenannte Wohlfühlleuchten bezeichnet, die mehrere hundert Euro kosten. Ist dies zu teuer, kann man sich wie gesagt, aber auch mit speziellen
Tageslichtlampen helfen oder im Alltag generell für mehr Licht sorgen, um das Wohlbefinden zu steigern. Die Devise: Je mehr Licht bzw. Lampen, desto besser. Auch die Vergrößerung von weißen
Flächen, von denen das Tageslicht reflektiert werden kann, erscheint sinnvoll. Das Freihalten der Fensterflächen ist in diesem Kontext ebenfalls ein Mittel, um mehr Licht zu erhaschen, indem man
den Lichteinfall vergrößert. Das natürliche Tageslicht kann auch bei häufigen Spaziergänge oder bei Gartenarbeiten oder bei Sport im Freien genutzt werden.
Die Preise für eine Tageslichtlampe bzw. Tageslichtleuchte sind abhängig von der Größe, vom Funktionsspektrum des jeweiligen Geräts und vom Hersteller. No-Name-Produkte gibt es meist bereits ab 25 €, auch einige Markenprodukte sind günstig zu haben. Wer ein qualitativ hochwertiges Lichtgerät sucht, sollte laut Test-Profis bereit sein, etwas mehr Geld zu investieren. Hier können leicht Kosten in einem Bereich von 200 – 400 € und in Einzelfällen sogar noch mehr anfallen. Doch auch für 40 Euro ist durchaus etwas zu haben: Gemäß Internet-Recherche bot bei einem Test die Tageslichtlampe NIXIUKOL SMF004-GLD für 39,99 Euro angeblich "die besten Eigenschaften". Aktuell testen wir diverse moderne LED-Leuchten aus China ab 27 Euro im Vergleich mir teureren Produkten. Falls Sie sich nicht entscheiden können, fangen auch Sie am beste mit einem derart preisgünstigen Gerät an! Aufrüsten können Sie immer noch. Man kann gar nicht genug Licht bekommen.
Wissen: Stress & Stressmanagement
Wissen: Selbsthilfe bei Stress & Tiefs