Was ist Persönlichkeit?
Der Begriff "Persönlichkeit" bezieht sich auf die charakterliche Individualität des Menschen und seiner zahlreichen Persönlichkeitseigenschaften sowie deren Unterscheidung von anderen. Jede Persönlichkeit hat ihren eigenen Charakter,
der sich von anderen Menschen unterscheidet. Verschiedene Persönlichkeitstheorien sind bestrebt, die Persönlichkeit von Menschen in bestimmte Persönlichkeits-Typen zu unterteilen.
Obwohl Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen in Bezug auf bestimmte Persönlichkeits-Typen und Mentalitäten deutlich erkennbar sind, bleibt die Klassifizierung jedoch immer nur nur ein Versuch mit bestimmten Ansätzen und Theorien. Dennoch sind gewisse Übereinstimmungen (z.B. hinsichtlich bestimmter Persönlichkeiten und Mentalitäten) nicht zu leugnen.
Persönlichkeitspsychologie
Bedeutung von Persönlichkeitstypen
Die Persönlichkeitspsychologie befasst sich mit den ganz normalen Unterschieden zwischen Menschen innerhalb einer Kultur. Schließlich sind Menschen verschieden: Während der eine ein eher ruhiger Typ ist, der sich eher zurückhält, ist der andere eher dominant und gesellig. Während der eine eher vorsichtig und ängstlich ist, ist der andere eher draufgängerisch und durchsetzungsstark.
Kategorisierung von Persönlichkeits-Typen
Aufgrund der Individualität von Anlagen, Einflüssen und Erfahrungen sowie der Individualität des Lernens bildet jeder Mensch grundsätzlich eine eigene Persönlichkeit heraus, die sich in bestimmten Charaktereigenschaften manifestiert.
Schon früh stellte man fest, dass es gewisse Ähnlichkeiten und ggf. Übereinstimmungen von Anlagen und Einflüssen gibt.
Als man in der Psychologie damit begann, charakterliche Unterschiede von Menschen zu beschreiben, hat man versucht, diese Ähnlichkeiten bzw. Übereinstimmungen zu kategorisieren - und begann damit, Menschen in unterschiedliche Persönlichkeits-Typen einzuteilen. Stets gab und gibt es unterschiedliche Ansätze, Menschen entsprechend zu kategorisieren.
Manchmal kann es durchaus hilfreich sein, sich mit dem etwaigen Typus seiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen, zum einen, um sich selbst besser einzuschätzen, zum anderen, um die Unterschiede und Gegensätze zu anderen zu erkennen. Auch das macht unsere Persönlichkeit aus, die stets individuell ist.
Beispiel
Ist man z.B. eher ein beziehungsorientierter einfühlsamer Helfertyp, jemand der alles tut, um von anderen anerkannt und geliebt zu werden? Oder ist man ein eher sachlich kontrollierter
selbstständiger Autonomist, der Grenzen zu anderen zieht, Wert auf Unabhängigkeit legt, am besten mit sich allein zurecht kommt, unabhängig sein will, anderen eher misstraut, jemand der andere
oft verletzt, ohne es zu beabsichtigen?
Oder hat man vielleicht eine eher zwanghafte, sicherheitsbedürftige Persönlichkeit, die Veränderungen aus dem Weg geht, nach Dogmen, Prinzipien und Ordnungsgesichtspunkten handelt und keine
Doppeldeutigkeit mag? Ist man vielleicht doch eher eine risikofreudige und unternehmenslustige Persönlichkeit, die Verbindlichkeiten, Verpflichtungen, Präzision und Endgültigkeiten aus dem Weg
weht, Strukturen und Regeln eher als Zwang ansieht, stattdessen das Neue und Unbekannte sowie die Improvisation und Überraschung sowie die Selbstdarstellung und Bühne mag?
Persönlichkeits-Theorien
Es gibt viele unterschiedliche Persönlichkeits-Theorien sowie die unterschiedlichsten Versuche und Ansätze, Menschen in Persönlichkeits-Typen zu kategorisieren und zu klassifizieren. Welche Funktionen wesentlich sind und welche Kräfte mitwirken, wird in unterschiedlichen Persönlichkeitstheorien sehr unterschiedlich gesehen. So werden dem Verhalten von Menschen spekulativ bestimmte Ursachen (Motive) zugeschrieben (siehe: psychologische Attributionstheorie).
Subjektive Theorien
Die subjektiven Theorien, die der sogenannten "Menschenkenntnis" dienen, machen es sich zur Aufgabe, das Verhalten der Menschen im Alltag verstehbar, voraussagbar und auch kontrollierbar zu machen. Subjektive Theorien dienen ebenfalls der Orientierung des Einzelnen in der persönlichen Lebenswelt. Persönlichkeitstheorien hingegen verlangen systematisches, gesichertes Wissen.
Persönlichkeitstheorien der wissenschaftlichen Psychologie
Mit der Absicht, das Besondere einer Persönlichkeit in einem Eigenschaftsprofil zu beschreiben, unterscheidet sich die Persönlichkeitspsychologie von der Differentiellen Psychologie, die hauptsächlich auf die Vielfalt der Einzelmerkmale ausgerichtet ist. In Deutschland waren lange die Begriffe "Charakter" und "Charakterkunde" üblich (Ludwig Klages, Philipp Lersch, Robert Heiß, Hans Thomae). Zu den Pionieren der Persönlichkeitsforschung in den angloamerikanischen Ländern gehören Henry A. Murray (1893-1988), Gordon Allport (1897-1967), Joy Paul Guilford (1897-1987), Raymond B. Cattell (1905-1998), Hans Eysenck (1916-1997) und Walter Mischel (geb.1930).
Forschungsansätze
Die Lehrbücher der Persönlichkeitspsychologie verweisen auf unzählige Persönlichkeitstheorien und teilen diese nach verschiedenen Gesichtspunkten ein. Beispiele für Forschungsansätze und Theorien:
- das psychoanalytische Paradigma
- das behavioristische Paradigma
- das Eigenschaftsparadigma
- das Informationsverarbeitungsparadigma
- das neurowissenschaftliche Paradigma
- das dynamisch-interaktionistische Paradigma
- das evolutionspsychologische Paradigma
- die Sozionik
bzw.:
- psychodynamische Persönlichkeitstheorien,
- konstitutionstypologische Persönlichkeitstheorien,
- philosophisch-phänomenologische Ansätze,
- Schichttheorien,
- humanistische Psychologie,
- kognitive Persönlichkeitstheorien,
- faktorenanalytische Persönlichkeitstheorien,
- interaktionale Theorien
u.a.
Diverse Ansätze zur Unterscheidung von Persönlichkeitstypen
- Big Five Persönlichkeitstypen
- Persönlichkeitstypen nach C. G. Jung
- Persönlichkeitstypen nach Myers-Briggs
- DISG-Modell
u.a.
Die Kategorisierung von Menschen in unterschiedliche Persönlichkeits-Typen und deren Abgrenzung voneinander liegt auch daran, dass Menschen dazu tendieren, Dinge und Menschen gedanklich in Schubladen einzusortieren. In Wirklichkeit ist die menschliche Persönlichkeit aber wesentlich komplexer - so dass dieses "Schubladendenken" dem Spektrum menschlicher Charakterzüge in Wirklichkeit nicht gerecht wird. Zudem besteht de Gefahr der Schaffung von Stereotypen.
Detaillierter als mit festen Persönlichkeitstypen lassen sich Menschen durch individuelle Persönlichkeitsprofile charakterisieren, so wie dies z.B. beim "Big Five"-Modell der Fall ist. Dieses Modell beschreibt z.B. fünf Kernmerkmale des menschlichen Charakters: a) Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, b) Gewissenhaftigkeit, c) Extraversion (versus Introversion), d) Verträglichkeit und e) Neurotizismus (versus emotionale Stabilität).
Diese fünf übergeordneten Merkmale setzen sich jeweils aus sechs weiteren spezifischeren Merkmalen zusammen. So gilt zum Beispiel als extravertiert, wer herzlich, gesellig, durchsetzungsfähig, aktiv, abenteuerlustig und fröhlich ist. Aus der Kombination der ermittelten Ausprägungen der fünf übergeordneten Merkmale ergibt sich ein individuelles Persönlichkeitsprofil mit einem facettenreicheren Bild als bei anderen Modellen.
Ein weiterer wissenschaftlich anerkannter Test ist z.B. das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP), das aber weniger die Persönlichkeit im engeren Sinne erfasst als vielmehr unterschiedliche Eigenschaften wie Teamorientierung, Belastbarkeit, Flexibilität, Leistungs- und Führungsmotivation. Hier wird man keinem Persönlichkeits-Typen zugeordnet, sondern erhält ein differenziertes, individuelles Profil.
Sicht- und Handlungsweise von ib
Anders als andere bzw. wie üblich und durchaus praktisch sind wir bei ib selbst weit davon entfernt, nach ganz bestimmten präzise festgelegten "Typisierungen" bzw. Persönlichkeits-Klassifizierungen vorzugehen oder diese gar zu empfehlen. In unserer eigenen Arbeit entscheiden wir jeweils ganz individuell, welches Modell ggf. am besten passen könnte, damit sich die jeweilige Person mit ihrem individuellen Charakter und ihrer konkreten Ausgangssituation im Vergleich zu den sonstigen, jeweils entgegengesetzten Persönlichkeitstypen am besten einschätzen und abgrenzen kann.
Gegebenenfalls werden mehrere Modelle an der Person getestet, bis sich die Person genau wiederfindet - und das nicht nur aus ihrer Sicht. Beachtung finden sollte auch die moderne Erkenntnis, dass Persönlichkeitseigenschaften nicht mehr – wie früher oft angenommen – als starre Charakterzüge gelten, sondern als Verhaltenstendenzen, die sich über verschiedene Situationen und einen längeren Zeitraum hinweg manifestieren.
Die 2 Grund-Typen / 2 grundsätzliche Haupt-Persönlichkeitsunterschiede
Will man den Typus Mensch in zwei grundsätzliche Kategorien unterteilen, so stellt man fest, dass es eher passive oder aktive Menschen gibt, Menschen, die aus sich heraus wirken oder Menschen, die sich lieber von der Gesellschaft steuern lassen, Menschen, die eher selbstständig und individualistisch denken und solche, die eher kollektivistisch orientiert sind, Menschen mit Selbstvertrauen und solche, die lieber einem Kollektiv vertrauen. Es gibt Menschen, die führen und "Geführte" bzw. Menschen, die sich lieber führen lassen.
Im religiösen Sinne gibt es gottgläubige bis gottesfürchtige - und auf der anderen Seite "ungläubige" bis "gottlose" Menschen, Menschen, die eher spirituell oder eher rein wissenschaftlich orientiert sind. Es gibt "lebewesenhaftige" Menschen mit Ecken und Kanten sowie mit Höhen- und Tiefflügen - und solche, die sich eher unauffällig und geradlinig durchs Leben schlängeln. Es gibt Menschen, bei denen man spürt, dass sie eine (ggf. alte) Seele mit einer gefühlten oder erlebten Sinnhaftigkeit im Leben haben - und solche, bei denen man das Gefühl hat, sie sind halt da, was diese genauso sehen, ohne sich bei allem viele Gedanken zu machen. Es gibt Selbstdenker und Querdenker - und auf der anderen Seite regelrechte Fremddenker, Macher wie Marionetten, "Trommler" wie "Rudergaleerensklaven".
Fasst man diese grundsätzlichen Unterscheidungen zusammen, so ergeben sich zur besonders groben Unterscheidung immer wieder 2 Grund-Typen von Menschen. Machen Sie aus Spaß den nachfolgenden Grund-Test - und schauen Sie, welche Seite - insgesamt gezählt - stärker bei Ihnen ausgeprägt ist. Welche Vor- und Nachteile dieser jeweilige Grund-Typus für Sie, ihr Leben und ihre Möglichkeiten und Chancen hat, erfahren Sie, wenn Sie uns Ihr Ergebnis mit der jeweiligen Punktzahl - inklusive Info über eine Sache, die Ihnen im Leben ggf. Probleme und Kummer bereitet, mitteilen.
eher intrinsisch motiviert | eher extrinsisch motiviert | |||
eher logisch orientiert | eher von Emotionen gesteuert | |||
eher klassisch familiär | Familie stört eher | |||
mehr Eigenverantwortung | mehr Fremdverantwortung | |||
legt eher Wert auf Können und Leistung | legt Wert auf Gleichberechtigung / Förderung | |||
eher unabhängig von externer Anerkennung | Anerkennung von Anderen / Gesellschaft wichtig | |||
Geringe Abhängigkeit von Status-Symbolen | Abhängigkeit von Status-Symbolen | |||
eher unabhängig / autark | Abhängigkeit von Gruppen-Zugehörigkeit | |||
weniger angepasst / mehr selbstständig | eher angepasst bis starke Anpassung | |||
eher aktiv | eher passiv | |||
"Ich schlage vor,..." / "Ich denke,..." | "man könnte / sollte / müsste..." | |||
Selbstvertrauen / Vertrauen in sich / Gottvertrauen | Vertrauen auf Staat / Sozialstaat | |||
individuell | systemisch | |||
Misstrauen in Bezug auf Autoritäten wie Lehre, Medizin, Recht | Vertrauen in Autoritäten wie Lehre, Medizin, Recht etc. | |||
"ich regle das" | "x wird es schon richten" | |||
mehr Selbstbeobachtung | Beobachtung anderer | |||
Zivilcourage | Pluralistische Ignoranz | |||
weißer Neid stärker ausgeprägt | schwarzer Neid stärker ausgeprägt | |||
freiheitsliebend /autark | sicherheitsliebend / abhängig / Bevormundung | |||
Investition in sich | Zugriff auf Sozialstaats- und Sozialversicherungsprinzip | |||
Selbstständiges Arbeiten bevorzugt | Abhängiges Arbeiten bevorzugt | |||
Sinnsuche / Sinnhaftigkeit des Lebens / Leben nach dem Tod | Leben, dann Tod, dann nichts außer schwarze Leere | |||
kritisch gegenüber Medizin z.B. Impfgegner | macht, was Mediziner sagen | |||
innere Verweigerungshaltung gegenüber Trendbegriffen | übernimmt Trend-Begriffe / Papageien-Sprech | |||
mag eher individuelle bis exotische Autos | fährt gerne das, was die meisten im pers. Umfeld fahren | |||
mag eher Individualreisen | mag eher Pauschalurlaub | |||
mag eher Spontanität | mag eher fixe Planung / eher weniger spontan | |||
Lebt mehr im Jetzt / Versicherungen eher nachrangig | Denkt stark an Zukunft / Versicherungen sind eher wichtig | |||
Titel und Auszeichnungen weniger wichtig | Titel und Auszeichnungen eher wichtig | |||
hat als Kind gerne Streiche ausheckt oder Abenteuer gemocht | hat als Kind lieber Spielekonsolen gespielt | |||
Individual stärker ausgeprägt | Mainstream orientiert | |||
eher flexible Geschmäcker | Eher fixe Geschmäcker | |||
eher individueller Musikgeschmack | hört gerne Charts und / oder Schlager oder Musik einer best. Gruppierung, zu der er / sie sich zählt | |||
legt bei sich selbst eher Wert auf Äußerlichkeiten | legt bei sich selbst eher weniger Wert auf Äußerlichkeiten | |||
mag es eher konservativ | mag Trends | |||
eher Kenntnisse guter Weine oder Biere oder Parfums | Eher Kenntnisse der neuesten Handy-Typen | |||
in der frühen Jugend eher Instrument gelernt oder geritten | in der frühen Jugend eher Mannschafts- oder Modesport (z.B. Wasser-Ski) | |||
"Florenz und Venedig sind tolle Städte" | "Berlin und Hamburg sind tolle Städte" | |||
"Phantasialand" oder Disneyland" finde ich nicht so wahnsinnig prickelnd | "Südtirol finde ich eher nicht so wahnsinnig prickelnd" |