Wissen: Entwicklungspsychologie

Die Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erklärung sämtlicher menschlicher Entwicklungen von Sprache, Persönlichkeit, Kognition und Lernprozessen über die gesamte Lebensspanne eines Menschen von der Geburt bis zum Lebensende. Veränderungen, die  durch stimmungsabhängige oder plötzliche äußere Ereignissen verursacht werden, zählen nicht dazu. 

 

Die Inhalte, mit denen sich die Entwicklungspsychologie beschäftigt, sind vielfältig: Säuglings- und Kleinkindforschung, Bildung einer eigenen Identität bzw. von Persönlichkeitsmerkmalen in der frühen Kindheit und Jugend, Veränderung psychischer Funktionen wie Kognition, Emotion, Sprache, Motivation, soziale Interaktion und Moral, Störungen in Entwicklungsprozessen, Familie als sozialer Kontext, Veränderungen mit dem Älterwerden sowie die kognitive und motivationale Einschränkungen im Alter. Bekannte Modelle sind die Stufentheorie von Jean Piaget, die Theorie des Sozialen Lernens von Albert Bandura und die Bindungstheorie nach John Bowlby. 

 

Wichtige Beiträge in Bezug auf die Persönlichkeitspsychologie liefern die psychodynamischen Ansätze von Sigmund Freud, Alfred Adler und C.G. Jung, die Stufenmodelle der psychosozialen Entwicklung und Identitätsfindung (Erik H. Erikson, James E. Marcia u.a.), die Strukturierung durch Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse (Robert J. Havighurst, Sigrun-Heide Filipp), die Biografische Persönlichkeitsforschung (Henry A. Murray, Hans Thomae u.a.), sozial-kognitive und handlungstheoretische Konzepte, Bindungstheorien (John Bowlby, Mary D. Ainsworth), die Perspektive der lebenslangen Entwicklung (Paul Baltes), wichtige Längsschnittstudien im sozialwissenschaftlichen und im medizinischen Bereich sowie das Stufenmodell zugrundeliegender Bedeutungsstrukturen der Persönlichkeit für die Ich-Entwicklung (Jane Loevinger)...

 

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