Wissen: Selbstwertdienliche Verzerrungen

(self-serving bias)

- Defensive Attribution

- Selbstwert-Effekt

- overconfidence-effect

 

- Egotismus

- Überlegenheitsillusion

- Dunning-Kruger-Effekt 

- Gott-Komplex

 

 

Einleitung
Unser Leben wird bestimmt durch den Glauben an den eigenen Selbstwert.

Weil wir "sind" und uns wahrnehmen, messen wir uns als Individuum einen bestimmten Wert zu. Diesen Wert wollen wir a) schützen und b) steigern. In der Regel stellen wir den Wert unserer eigenen Person über den der anderen.

 

Zu den Bedürfnissen von Menschen gehört es auch das Bedürfnis nach Korrektheit. Die Richtigkeit der eigenen Verstandes-Logik aufrechtzuerhalten, ist ein regelrechtes Grundmotiv, ohne das Menschen an sich selbst, ihrem Verstand und ihrem Weltbild zweifeln. Schließlich geht jeder Mensch naiv davon aus, dass er sich und seine Umwelt realistisch und richtig einschätzt.

 

Bei der Beobachtung und Wahrnehmung setzt der Mensch daher gezielt kognitive Ressourcen ein, um die ihm zur Verfügung stehenden Informationen so zu ordnen und zu interpretieren, dass sie seiner eigenen Logik möglichst nicht widersprechen. Entstehen Widersprüche, werden die - aus der mit dem eigenen Verstand und Weltbild disharmonierenden Wahrnehmung resultierenden - Denkprozesse eingestellt und / oder so umgeleitet oder uminterpretiert, dass sie dem eigenen Weltbild entsprechen.

 

Insofern suchen, verarbeiten und interpretieren wir (auch selektiv) bestimmte Informationen, um bestimmte Urteile und Entscheidungen zu treffen. Dies bezieht sich sowohl auf das unbewusste automatische Denken, als auch auf das bewusst kontrollierte rationale und schlussfolgernde Denken. Unser Denken biegen wir uns zum Schutz und zur Steigerung unseres Selbstwertes, aber auch zur Aufrechterhaltung der vermeintlichen Richtigkeit der eigenen Verstandes-Logik so zurecht - wie wir es brauchen bzw. wie es uns zuträglich ist. Nicht selten kommt dabei der größte Unfug heraus, der mit der (vielleicht unangenehmen) Realität, die man von sich fern hält,  in keinem Einklang steht.

Bei eigenem Versagen finden wir die abstrusesten (externen) Erklärungen, eigene Erfolge schreiben wir hingegen ausschließlich uns selbst zu. Unsere Selbstwert-Vorstellung beeinflusst und verzerrt unsere Wahrnehmung, führt zu bestimmten (Menschenbild-) Annahmen über uns und andere - und darüber hinaus zu bestimmten Erwartungen an die eigene Selbstwirksamkeit (Selbstwirksamkeitserwartung).

 

Positive und negative Effekte

So ist der Effekt der Selbstwirksamkeitserwartung - obgleich er zumeist auf einem Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehler basiert - ein sehr positiver Effekt. Diesem positiven Effekt stehen verschiedene negativ wirkende Effekte gegenüber. Dazu zählt unter anderem der sogenannte Selbstwert-Effekt. Andere Effekte wie z.B. die Überlegenheitsillusion haben sowohl eine positive als auch eine negative Seite. Wir sollten sie kennen. Dennoch: In einer konkreten Situation, in der einer der Effekte wirkt, werden wir nicht daran denken oder nicht (mehr) daran glauben. Unser Gehirn riegelt ab und stellt die Wahrnehmung um - damit auch unsere Selbstüberzeugung.

 

Auf jeden Fall besteht bei uns Menschen der Hang, sich selbst in einem günstigen Licht zu sehen, sich selbst nach außen in ein günstiges Licht zu stellen und das eigene positive Bild von sich nach innen und außen - unabhängig von der Realität - aufrechtzuerhalten. Um dies zu erreichen, verzerren wir unsere Wahrnehmung und die Realität so, dass sie zur Aufrechterhaltung unseres Selbstwertes passt und unseren Selbstwert möglichst steigert. Die Aufwertung unserer Person macht uns Mut und gibt uns Tatendrang, verleitet uns aber ebenso zu Übermut und Hochmut und lässt und in gewissen Situationen im wahrsten Sinne regelrecht "vor die Pumpe laufen".

 

Selbstwert-Effekt

Zu den grundlegenden Motiven von Menschen zählt u.a. das Bedürfnis, das eigene Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Anstatt sich eine falsche persönliche Sicht oder persönliche Fehler und Schwächen zuzugestehen, besteht das Bedürfnis, das eigene Verhalten zu rechtfertigen und die eigenen Fehler und Misserfolge anderen Ursachen zuzuschreiben. (Siehe dazu: Defensive Attribution).

 

Die individuelle Wahrnehmung passt sich dem an. Empfinden also Menschen eine kognitive Dissonanz bzw. eine Bedrohung ihres Selbstwertgefühls, neigen sie zum Zwecke des Selbstschutzes und zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls dazu, die Realität in Richtung einer ihrem Selbstbild entsprechenden Logik zu verzerren. 

 

Bei der Selbstwirksamkeitserwartung ist dies ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass die Erklärungsversuche weniger irrational sind, allein deshalb, weil Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung Ursächlichkeiten (z.B. die Schuld an Fehlern, Misserfolgen oder Versagen) nicht ihrer Umwelt zuschreiben. Während beim Selbstwert-Effekt die Tatsachen so verdreht werden, dass z.B. allen möglichen Umständen und Menschen die Schuld an Misserfolgen zugeschrieben - und dadurch die Erkennung eigener Fehler behindert - wird, können Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung an Stelle von irrationalen umweltbezogenen Ursächlichkeitszuschreibungen und paradoxem Verhalten aus Fehlern lernen und - in Verbindung mit weiteren o.g. Komponenten - positive Rückschlüsse daraus ziehen.

 

Selbstwertdienliche Verzerrung

Unter einer selbstwertdienlichen Verzerrung (engl. self-serving bias) versteht man den Hang eines Menschen, sich selbst in einem günstigen Licht zu sehen und sich selbst nach außen in ein günstiges Licht zu stellen. Die Selbstwertdienliche Verzerrung bezeichnet in der Sozialpsychologie die Tendenz, eigene Erfolge im Zweifelsfall eher inneren Ursachen (z.B. eigene Fähigkeiten) und eigene Misserfolge (z.B. Versagen) eher äußeren Ursachen (z.B. die besondere Situation, die besondere Schwierigkeit einer Aufgabe, negative Umwelteinflüsse oder dem Zufall etc.) zuzuschreiben. Die Verzerrung geht auf kognitive und motivationale Faktoren zurück und fällt,  je nachdem, ob es sich um eine private oder eine öffentliche Situation handelt, anders aus.

 

2 unterschiedliche Verzerrungen

Es gibt hier zwei unterschiedliche Verzerrungen: Eine, die den Selbstwert steigert (Anspruch auf Verantwortlichkeit für Erfolg)

und eine, die dem reinen Selbstschutz dient (Ablehnung der Verantwortung für Misserfolg). Self serving bias (auch als "Egotismus" bezeichnet) ist - unabhängig von einer konkreten Selbstwertbeeinträchtigung - bei allen Menschen vorhanden.

 

Die selbstwertsteigernde Verzerrung basiert zumeist auf kognitiven Faktoren, da der jeweils Handelnde häufig bereits schon vorher eine bestimmte Attributions-Option bereitstellt. Menschen nutzen manipulative Faktoren, um einen zu erwarteten Misserfolg zu verschleiern und dadurch rechtzeitig selbstwertunterstützende Erklärungen für ihr Versagen bereitstellen zu können.

Motive / Ziele der Selbsttäuschung

1. Verteidigung eines stabilen, positiven Selbstbildes

Wird das Ergebnis des eigenen Verhaltens als Scheitern gewertet, dient die selbstwertstützende Verzerrung der Aufrechterhaltung eines stabilen, positiven Selbstbildes. Die kognitive Verzerrung ist ein Mechanismus, welcher der Vermeidung kognitiver Dissonanzen dient z.B. dann, wenn die Einsicht droht, dass selbst bei stärkeren Anstrengungen ein erneutes Versagen nicht verhindern werden kann. 

 

2. Selbstdarstellung / im guten Licht stehen

Der zweite Grund, Ursachen selbstwertdienlich zu attribuieren, ist der Wunsch, sich selbst und anderen gegenüber in einem guten Licht zu erscheinen. Zur Erklärung bzw. Begründung eines Misserfolges bzw. eines schlechten Ergebnisses greifen Menschen dann auf regelrechte Ausreden zurück, die mit der Realität jedoch nichts zu tun haben. Sofern dies bewusst, vorsätzlich und systematisch erfolgt, spricht man von Impression-Management.

 

3. Defensiv-Attributionen

Defensiv-Attributionen dienen der Vermeidung von Hilflosigkeit. Das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht, bestimmten Situationen (bestimmten Krankheiten, Katastrophen, Verbrechen oder der eigenen Sterblichkeit) ausgesetzt zu sein, selbst aber nichts dagegen unternehmen zu können, ist für Menschen derart unerträglich, dass sie sich zum Zwecke der Verteidigung bestimmte Dinge einreden (Bildung von Defensiv-Attributionen) und daran glauben. Derartige Defensivattributionen mildern das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht ab. Wer sich z.B. einredet, dass bestimmte Dinge lediglich bestimmten Menschen zustoßen (z.B. Menschen, die selbst dazu beitragen, etwa weil sie z.B. unvorsichtig oder dumm sind) erzeugt die Illusion, das Auftreten derartiger Ereignisse beeinflussen zu können (Melvin Lerners „Gerechte-Welt-Hypothese“). So geben sich z.B. Opfer einer Gewalttat - um das unerträgliche Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht abzumildern - selbst eine gewisse Mitschuld. Unbeteiligte Außenstehende machen es ihnen gleich: Um sich selbst einreden zu können, sie seien selbst gegen ähnliche Vorkommnisse immun, schreiben sie Opfern automatisch eine Mitschuld zu (sogenannte Opfer-Abwertung).

 

4. Unrealistischer Optimismus

Ein Grund dafür, Erfolge eigener Ursächlichkeit zuzuschreiben, ist der „unrealistische Optimismus“.
Die Mehrheit der Menschen glaubt, mehr positive und weniger negative Erlebnisse zu haben als der Durchschnitt.

Beispiele

Nach einer gut bestandenen Prüfung schätzen Schüler und Studenten das Leistungsmaß der Prüfung als „angemessenen" ein. Nach schlechten Bewertungen tendieren sie hingegen dazu, die Prüfung als "unfair" bzw. den Lernstoff oder die Prüfungsinhalte als "nicht repräsentativ" zu bewerten.

 

Geschiedene Ehepartner tendieren stets dazu, die Schuld am Scheitern der Ehe dem anderen Partner zuzuschreiben. Bei militärischen Misserfolgen schreiben die Befehlshaber ihr Versagen bzw. ihre Niederlage oft nicht ihrer eigenen Strategie und Befehlsgebung, sondern ihren Soldaten und allen möglichen äußeren Umständen zu (Übermacht des Feindes, schlechtes Wetter, Versorgungslage etc.).

 

Bei wirtschaftlichen Misserfolgen ihres Unternehmens geben Manager eher den Mitarbeitern, der Marktlage oder externen Unternehmen (Konkurrenten und Zulieferern) die Schuld, während Mitarbeiter dazu tendieren, nicht sich, sondern der Unternehmensführung die Schuld zuzuschreiben.

 

Menschen empfinden Lohnerhöhungen dann als fair, wenn sie - unabhängig von ihrer tatsächlichen Leistung - mehr Geld als ihre Kollegen bekommen. Ebenso fühlen sich Menschen besser, wenn sie - unabhängig von der Höhe ihres Einkommens - auf jeden Fall mehr verdienen als andere, die sie kennen. Eine entsprechende Studie hat aufgezeigt, dass Probanden ein niedriges Gehalt, das jedoch deutlich höher war als das ihrer Kollegen, gegenüber einem hohen Gehalt, das alle Mitarbeiter bekamen, bevorzugten.

 

Weiterhin haben selbstwertdienliche Verzerrungen auch einen großen Einfluss auf Beziehungen: Wir mögen und schätzen Menschen mit gleichen Ansichten und gleichem Ansehen mehr als andere, weil diese uns aufwerten. 

Egotismus

Der Begriff Egoismus beschreibt die Motivation, für sich selbst nur positive Eigenschaften in den Vordergrund zu stellen und diese weitschweifig und verstärkt zu beschreiben. Bei Egotismus besteht der unstillbare Wunsch, seinen Mitmenschen die eigene Bedeutung klarzumachen - und dies völlig unabhängig davon, ob die Person diese Bedeutung nun hat oder nicht.

 

Es liegt ein hohes Geltungsbedürfnis vor. Ein derart geltungsbedürftiger Mensch achtet nicht bzw. weniger darauf, was mit den Menschen um sie herum geschieht, ignoriert die Bedürfnisse derjenigen, mit denen er zusammenleben und sieht sich selbst im Vordergrund und stets im Recht.

 

Egotistische Menschen sind der Auffassung, dass ihre eigenen Probleme und Bedürfnisse über denen anderer Menschen stehen, was mit mangelndem Einfühlungsvermögen einhergeht. Sie sehen ihre Mitmenschen (bewusst oder unbewusst) eher als Mittel zum Zwecks, konkret zu ihrem Zweck. Extremer Egotismus ist gleichzeitig ein charakteristisches Merkmal von Persönlichkeitsstörungen des Typs B, wozu z.B. eine histrionische sowie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zählt.

 

Der Egotismus ist regelrecht verwandt mit dem Narzissmus, steht zudem in Verbindung mit Rechthaberei und basiert auf einem übermäßigen Selbstbewusstsein, das sich in überzogener Selbstdarstellung bis zur Anmaßung zeigen kann. Egotisten gehen davon aus, dass alle anderen Unrecht haben - und aus ihrer Sicht nicht in der Lage sind, andere Menschen oder Sachverhalte richtig einzuschätzen. Dass können angeblich nur sie. Derart hoch ist ihr übersteigertes Selbstvertrauen bzw. ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

 

Letztendlich leben Egotisten in einer eigenen Phantasiewelt leben, die sie sich mit Hilfe ihrer Phantasie und ihres Selbstvertrauens selbst zusammenbasteln und fest daran glauben. Sie verbringen viel Zeit damit, über großartige Dinge nachzudenken, die sie in Zukunft erreichen wollen. Alles andere um sie herum gilt als minderwertig oder minderbemittelt, insbesondere dann, wenn sie mit der Realität konfrontiert werden, was in ihren Augen eine Behinderung darstellt, de sie von ihren Zielen bzw. der Erreichung ihrer Ziele abhalten oder abbringen will und ihre Projekte, die letztendlich dazu dienen, andere zu beeindrucken, blockieren oder sabotieren will.

 

Dies alles kann zu Selbstüberschätzung und Realitätsverlust sowie zu Konflikten führen, bei denen immer die anderen schuld sind. In Bezug zur Umwelt kann sich Egotismus daher sehr destruktiv auswirken und oft das Gegenteil von dem erreichen, was ursprünglich durch die Selbstdarstellung bezweckt werden sollte. 

 

Überlegenheitsillusion

Lake Wobegon-Effekt / Dunning-Kruger-Effekt und weitere

Die Überlegenheitsillusion - auch Lake Wobegon-Effekt genannt - zählt wie der Selbstwert-Effekt / Social-Cognition-Effekt und der Overconfidence-effect / Overconfidence-barrier-effect zu den selbstwertdienlichen Verzerrungen im Rahmen der Selbstwirksamkeitserwartung und basiert somit auf auf einem Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehler.

 

Der Effekt gehört folglich zu den praktischen selbstwertdienlichen Verzerrungen, mit denen wir uns selbst schön reden und aufwerten. Sie hilft uns, ein positives Selbstbild zu entwickeln und zu behalten, was dazu führt, dass wir uns gut bzw. besser fühlen. 

 

Der Effekt der Überlegenheitsillusion beschreibt ein Vorurteil, das uns dazu verleitet, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Er bezeichnet die Tatsache, dass Menschen ihre eigenen Fähigkeiten (insbesondere bestimmte eigene Fähigkeiten) für überdurchschnittlich halten. Bei dem Effekt handelt es sich - wie der Name sagt - um eine reine Illusion, die uns aber natürlich glaubwürdig erscheint, so glaubwürdig, dass wir nicht daran zweifeln. Besonders interessant ist hierbei die Tatsache, dass Menschen ihre eigenen Fähigkeiten umso stärker überschätzen, je schlechter diese in Wirklichkeit sind. Dies wird auch als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet.

 

Der Effekt zählt zu den selbstwertdienlichen Verzerrungen (self-serving bias), die in der Sozialpsychologie die Tendenz beschreiben, eigene Erfolge im Zweifelsfall eher den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten und eigene Misserfolge eher äußeren Ursachen zuzuschreiben. Beispiel: So ist die Mehrzahl der Autofahrer davon überzeugt, besser zu fahren als der Durchschnitt. Auch bei Intelligenztests schätzen sich Teilnehmer häufig falsch ein. Wie wirkt die Illusion: In unserer eigenen Wahrnehmung schätzen wir uns im Vergleich zu anderen immer überdurchschnittlich intelligent, befähigt, attraktiv oder beliebt ein. Der Effekt führt nicht nur dazu, dass wir uns selbst völlig überbewerten, sondern alle anderen unterbewerten und zugleich abwerten.

 

Wer meint, genau das nicht zu tun, gehört vermutlich zu denen, die in Wirklichkeit wirklich gut sind. Der Effekt erfolgt nämlich nach dem einfachen Prinzip: Je schlechter wir in Wirklichkeit sind, desto besser schätzen wir uns ein. Umgekehrt gilt dies ebenfalls: Je besser wir sind, desto kritischer sehen wir unsere eigenen Fähigkeiten und werten diese sogar herab.

 

Je niedriger der IQ eines Menschen bzw. je schwächer eine bestimmte Fähigkeit ausgeprägt ist, desto mehr neigt derjenige dazu, seine Intelligenz bzw. die betreffende Fähigkeit zu überschätzen. In diesem konkreten Zusammenhang sprechen wir vom sogenannten Dunning-Kruger-Effekt. Die zwei Wissenschaftler, nach denen der von ihnen erforschte Effekt benannt wurde, fanden nämlich heraus: Insbesondere die Dümmsten halten sich für die Klügsten. Daher kommt vermutlich auch der Spruch: "Der dümmste Bauer hat immer die dicksten Kartoffeln". 

 

Das ist auch der Grund, warum wir viele Menschen beobachten können, die sich in unseren Augen in irgendeiner Art und Weise geradezu lächerlich machen oder gar schamlos wirken. Diese Menschen finden sich aber selbst grandios. Zugleich ist das ein Grund, warum besonders intelligente Menschen in der Gesellschaft untergehen oder sogar Probleme bekommen. Derartige Probleme beginnen bereits in der Schule und betrifft zumeist die Hochbegabten ganz besonders.

 

Probleme haben aber auch deshalb jene, die wirklich überaus attraktiv sind oder irgendetwas besonders gut können. Diese Menschen sehen das oft anders und halten sich im Vergleich zu anderen eher zurück. Wahrgenommen werden mehr jene Menschen, die gegenteilig veranlagt sind: Sie sind wesentlich selbstbewusster und großspuriger, treten eher in Aktion bzw. in die Offensive. Schließlich gilt die Regel: "Wer am wenigsten ist und kann, hat die größte Klappe." Tatsächlich halten sich gerade unattraktive Menschen für besonders attraktiv, während sich umgekehrt besonders attraktive Menschen oftmals für weniger attraktiv oder sogar hässlich halten. Das Gleiche gilt für Beliebtheit, Befähigungen usw.

 

Das ist u.a. auch der Grund, warum in Unternehmen gerade die am wenigsten geeigneten Kandidaten auf Einstellung oder Beförderung drängen. Je höher und hochwertiger eine Stellenausschreibung bzw. Stellenbeschreibung formuliert ist,

desto höher die Tatsache (und zugleich Gefahr), dass sich die Schlechten bewerben oder unfähige Mitarbeiter einen Anspruch darauf erheben. Das gleiche Prinzip gilt in der Wirtschaft und in der Politik und in der Kunst. Herausragende Künstler wurden oft erst nach ihrem Ableben als solche erkannt und berühmt, während viele zu ihren Lebtagen ein eher kümmerliches Dasein fristeten.

 

Auch vor Gericht wird viel Aufwand und Geld verloren, weil - entgegen den Empfehlungen ehrlicher Juristen - die Erfolgsaussichten vieler Klagen bzw. Anträge von vorne herein überschätzt werden. Viele Kläger sind dermaßen stark davon überzeugt, im Recht zu sein, dass sie selbst bei größter Aussichtslosigkeit auf Erfolg, niemand davon abhalten kann, den Rechtsweg zu beschreiten und bis zum bitteren Ende fortzusetzen - um dann sogar noch in Berufung zu gehen. Zugleich ist der Effekt ein "gefundenes Fressen" für Anwälte, die weniger moralisch-ehrlich als mehr geschäftsorientiert denken. Sie brauchen nicht viel dafür zu tun, um ihre Mandanten zum Rechtsstreit zu bewegen. Umgekehrt ist der Aufwand höher und ggf. sucht sich ein Mandant, welcher der Überlegenheitsillusion verfallen ist, gleich einen neuen Anwalt, der möglichst zurät.

 

Die Überlegenheitsillusion bezieht sich auf sämtliche alltägliche Lebensbereiche, nicht aber auf besondere Situationen und Aufgaben, die als besonders schwierig gelten. Hier kehrt sich der Effekt um und wir neigen dann plötzlich dazu, unsere eigenen Fähigkeiten völlig zu unterschätzen. So war es zumindest früher. Die Medien wie auch Computerspiele konfrontieren uns jedoch mittlerweile mit so vielen Situationen und Aufgaben, dass die Umkehr des Effektes sozialisationsbedingt immer mehr abnimmt.

 

Wer am Computer einen Düsenjet fliegen kann, traut sich das dann auch oft im wahren Leben zu. Dies kann insbesondere bei Jugendlichen beobachtet werden, die einen Großteil ihrer Freizeit mit derartigen Medien verbringen. Sie halten sich dann irgendwann auch in der Realität für "Supermann" oder den gerechten überlegenen Rächer, der dann - sofern er eine Waffe in Besitz bekommt - dann auch nicht zwingend davor scheut, einen Amoklauf in seiner Schule zu veranstalten und dabei viele Menschen zu töten - und das mit völligem Selbstverständnis und ohne Hemmung oder Angst.

 

Selbstüberschätzung kann (z.B. über das Phänomen der Selbsterfüllenden Prophezeiung) zu mutigen Taten und außergewöhnlichen Leistungen anspornen. Sie kann aber auch großen Schaden anrichten z.B. wenn wir uns selbst für außergewöhnlich begabte Gesangstalente halten und dann mutig bei Dieter Bohlens DSDS Jury vorsprechen und uns im Fernsehen öffentlich blamieren.

 

Viel schlimmer steht es aber um das Autofahren: Ein Großteil an Verkehrsunfällen passiert deshalb, weil sich die Fahrer für sicher und überlegen und sogar für besonders gute Autofahrer halten oder sie ihr Auto besonders sicher, gut und überlegen einschätzen. Dieser Wahrnehmungsfehler verleitet Autofahrer zu hohem Tempo und zu riskanten Überhol- und Auffahr-Manövern. Ebenso verleitet er Fußgänger und Radfahrer zu riskantem Verhalten (z.B. Ignorieren roter Ampeln). Rote Ampeln empfinden sie als unnötige Bevormundung durch den Staat, schließlich haben sie selbst zwei Augen im Kopf, um Gefahren durch heranfahrende Autos rechtzeitig zu erkennen. Das meinen sie zumindest. Dabei gilt das Prinzip: Je schlechter die eigene Wahrnehmung, desto höher die Selbstüberschätzung.

 

Die Wirkung der Selbstüberschätzungs-Illusion bekommen auch Polizeibeamte zu spüren, nicht nur bei schweren Straftaten und dem immer respektloseren Verhalten von Bürgern ihnen gegenüber, sondern bereits bei einer normalen Verkehrskontrolle. Selbst wenn Verkehrssündern per Video-Aufzeichnung erläutert wird, dass sie um ein Wesentliches schneller waren, als erlaubt, empfinden das viele Verkehrssünder als regelrechte Schikane.

 

Sie reagieren genervt, überheblich und geradewegs großspurig und entgegnen, dass der Vorwurf überzogen und das Verhalten der Polizei geradewegs lächerlich sei, zumal sie selbst alles im Griff hätten. Viele, die so etwas nicht äußern, denken sich so etwas zumindest. Ein Bußgeld kann und wird sie nicht daran hindern, sich weiter zu überschätzen und das nächste mal das gleiche Verhalten an den Tag zu legen. Schließlich merken sie nicht, dass sie einer Illusion zum Opfer gefallen sind und ihr Denken ist nach wie vor das gleiche.

 

Die Überlegenheitsillusion ist auch die Basis für Morde trotz hoher Strafandrohung durch die Gesetzgebung: Mörder gehen zum Zeitpunkt ihrer Tat davon aus, dass sie nicht gefasst werden. Insofern stellt die Überlegenheitsillusion den Effekt der Abschreckung durch Strafe in Frage.

 

Wie bei anderen Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehlern auch fällt es uns selbst leider sehr schwer, zu erkennen, dass wir einer Illusion zum Opfer gefallen sind. Ähnlich einem Wahn sind wir so felsenfest von der Richtigkeit unserer Einschätzung bzw. Annahme überzeugt, dass wir uns von niemandem davon abbringen lassen und selbst wissenschaftlich bewiesene Erkenntnisse negieren. Wenn wir glauben, ein guter Sänger zu sein, kann selbst eine hundertköpfige Jury bestehend aus Gesangs-Profis uns nicht davon abbringen, daran zu glauben, dass wir gut sind. Stattdessen denken wir: Alle anderen sind "doof", zumindest haben sie "keine Ahnung" oder "heute einen schlechten Tag". Deshalb machen wir weiter. Wir suchen uns "einfach" eine andere Jury, gehen zu einer anderen Casting-Show oder stellen uns beim nächsten mal gleich wieder vor. Dann ist die Jury nicht mehr so "blind" wie jetzt.

 

Der Effekt ist auf viele Lebens- und Arbeitsbereiche übertragbar z.B. das Management und Risikomanagement in Unternehmen. Hier werden positive Abweichungen vom Plan stets den eigenen Fähigkeiten zugeschrieben, negative Planabweichungen hingegen äußeren Einflüssen zugeschrieben. Dann ist der Markt schuld, die Wirtschaftslage, die Wettbewerber oder die Politik. Manchmal sind es sogar einfach nur die Kunden, die schuld sind. Stets sind es alle anderen, die schuld sind, man selbst aber nicht. Führungskräfte sind zumeist der selbstsicheren Überzeugung, alles voll im Griff zu haben, selbst dann, wenn nachweislich das Gegenteil wahr ist.

 

Bei Bewerbern ist das ähnlich: Wenn eine Bewerbung keinen Anklang findet, dann ist der Arbeitsmarkt schuld oder das Unternehmen, bei dem man sich beworben hat, doof. Man selbst geht davon aus, keinen Fehler zu machen. Es sind sogar Fälle bekannt, in denen Bewerber explizit darauf hingewiesen wurden, dass ihre Bewerbung nicht nur nicht aussagefähig, sondern sogar negativ sind. Das Ergebnis: Ein Jahr später "trudelt" die gleiche Bewerbung wie früher auf den Tisch des Personalentscheiders - nach einem Jahr Arbeitslosigkeit. In vielen Fällen ist er Verlust eines ganzen Jahreseinkommens immer noch nicht ausreichend, den Fehler bei sich zu suchen und etwas zu optimieren.

 

Hintergrund zum Begriff "Lake Wobegon-Effekt"

Lake Wobegon ist ein fiktives Dorf im ebenso fiktiven Mist County in Minnesota, in dem alle Frauen stark, alle Männer gutaussehend, und alle Kinder überdurchschnittlich sind. Bekannt wurde das Dorf durch den US-amerikanischen Schriftsteller Garrison Keillor, der den Alltag im provinziellen Mittelwesten auf liebevolle Art und Weise "aufs Korn" nimmt.

 

Hintergrund zum Dunning-Kruger-Effekt

Als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet man die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und zugleich die Kompetenz anderer zu unterschätzen, was zudem mit einer großen Selbstsicherheit im Rahmen einer Überlegenheitsillusion einhergeht.

 

Der Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger aus dem Jahr 1999 zurück. Dunning und Kruger hatten in ihren vorausgegangenen Studien bemerkt, dass etwa beim Erfassen von Texten, beim Schachspielen oder Autofahren Unwissenheit oft zu mehr Selbstvertrauen führt als Wissen. An der Cornell University erforschten die beiden Wissenschaftler diesen Effekt in weiteren Experimenten und kamen 1999 zum Resultat, dass weniger kompetente Personen dazu neigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht erkennen und das Ausmaß ihrer extremen Inkompetenz selbst nicht erkennen können. Dunning und Kruger zeigten, dass schwache Leistungen mit größerer Selbstüberschätzung einhergehen als stärkere Leistungen. Im Jahr 2000 erhielten Dunning und Kruger für ihre Studie den Ig-Nobelpreis im Bereich Psychologie. 

 

„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […]

Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten,

die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“

 

 

Overconfidence-effect / Overconfidence barrier-effect

Auf dem Prinzip der Überlegenheitsillusion basiert der Overconfidence-effect, auch Overconfidence barrier-effect genannt:

Wie gesagt: Es besteht eine grundsätzliche Tendenz des Menschen, von seinen eigenen Urteilen und seiner Urteilskraft überzeugt zu sein. Basis eines jeden Urteils bzw. einer jeden Entscheidung ist demnach die Selbstüberschätzung. Das Vertrauen in das eigene Urteilsvermögen ist bei Menschen größer als die objektive Richtigkeit dieser Urteile, vor allem dann, wenn das Selbstvertrauen und das generelle Vertrauen relativ hoch ist. 

 

Die eigene Überschätzung basiert auf einer natürlichen Fehlkalibrierung subjektiver Wahrscheinlichkeiten im Gehirn. Insofern handelt es sich um einen Mechanismus, der uns grundsätzlich Kraft und Mut verleiht und uns zum Handeln bewegt, wobei auch Risiken in Kauf genommen werden (müssen), da wir sonst nur bedingt handlungsfähig und nicht mutig genug wären, was unser Handeln hemmen würde. 

 

Die Tendenz zur Selbstüberschätzung beeinflusst unser Urteilsvermögen also bewusst, weil das Handeln an sich evolutionstechnisch wichtiger ist als die Richtigkeit des Handelns. Bei Untersuchungen wurde im Schnitt eine Selbstüberschätzungs- und Übermütigkeits-Quote von 20 % gemessen.

 

Man unterscheidet zwischen

a) der Überschätzung der tatsächlichen Leistung,

b) der Überbewertung der eigenen Leistung im Vergleich zu anderen und

c) der übermäßigen Gewissheit in Bezug auf die Richtigkeit der eigenen Überzeugungen (overprecision).

 

Gott-Komplex

Der Begriff bezeichnet die unerschütterliche Selbstwahrnehmung eines Menschen, der glaubt, aufgrund von subjektiv angenommenen persönlichen Fähigkeiten, Privilegien oder seiner Unfehlbarkeit, gottgleich zu sein oder gottgleich zu handeln. Geprägt wurde der Begriff im Jahre 1913 von dem britischen Psychoanalytiker Ernest Jones (1879–1958).

 

Menschen, die dem Gott-Komplex unterliegen, weigern sich - selbst angesichts unwiderlegbarer Beweise, unlösbarer Probleme oder unmöglicher Aufgaben - beharrlich, die Möglichkeit ihres Irrtums oder Versagens zuzulassen oder zuzugeben. Sie sind zudem extrem dogmatisch in ihren Ansichten.

 

Menschen mit einem Gott-Komplex sprechen von ihren persönlichen Meinungen so, als seien diese zweifellos richtig. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf Konventionen und Forderungen der Gesellschaft und verlangen stattdessen ggf. sogar Privilegien. Ihr Charakter basiert zumeist auf Narzissmus. Ihr Verhalten basiert auf angenommener vermeintlicher Unfehlbarkeit im Denken und Handeln, auf Selbstüberschätzung, Realitätsverlust (bzw. fehlender Realitätsbezug) und dogmatischem Denken mit dem festen Glauben daran, die einzigen, richtigen Werte und Ideale zu vertreten und diese im Gegensatz zu anderen (aus ihrer Sicht dummen und minderwertigeren Menschen) erkennen zu können.

 

Insbesondere inkompetente Menschen, bei denen der zuvor erwähnte Dunning-Kruger-Effekt wirkt sind in Bezug auf den Gott-Komplex anfällig, denn hier besteht eine systematische fehlerhafte Neigung, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und zugleich die Kompetenz anderer zu unterschätzen, was mit einer Überlegenheitsillusion einhergeht.

 

Begriffe, die mit dem Begriff "Gott-Komplex" einhergehen sind zum Beispiel: Hochmut, Allmacht, Fanatismus, Gott spielen, Hybris, Jerusalem-Syndrom und Megalomanie. 

 
Der Begriff Gott-Komplex trifft jedoch nicht nur auf ganz bestimmte und ggf. gestörte Persönlichkeiten zu:  Untersuchungen zeigen, dass das Vertrauen in die eigene Person den Realitätsgehalt und die Genauigkeit systematisch übersteigt. Zudem halten sich Menschen generell grundsätzlich für besser als andere und besser, als sie wirklich (nachgemessen) sind. So lag bei Experimenten z.B. bei jenen Probanden, die sich bezüglich der Erwartung ihrer Richtigkeit zu 100 % sicher waren, die Fehlerquote bei 20 % anstatt bei 0%. Darüber hinaus konnte der Hang zur Übermütigkeit deutlich nachgewiesen werden.

 

Sobald die Genauigkeit (z.B. bei der Tefferquote)  80% übersteigt, erfolgt das menschliche Handeln sogar unterbewusst. Dann neigen wir dazu, angeblich selbst die Antworten auf komplizierte Probleme zu kennen, was als "Gott-Komplex" bezeichnet wird. Dies lässt sich auch im Alltagssituationen beobachten, wo Menschen mit vollem Selbstbewusstsein Lösungen für komplexe Weltfragen vorschlagen oder Lehrer relativ selbstbewusst darüber urteilen, dass einige Individuen und / oder Gruppen intelligenter seien als andere, was auch zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führen kann. Der besagten Übermütigkeit stehen Ängste gegenüber, welche die Wahrnehmung und Urteilskraft ebenfalls stark beeinflussen.

 

Menschen mit einem Gott-Komplex, der auf einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung beruht, werden gerne als Protagonisten in der Literatur und im Film genutzt. Eines der wohl bekanntesten Beispiele ist die Figur des "Hannibal Lecter", ein hochintelligenter Psychiater und kannibalistischer Serienmörder. Auch in Staffel 8, Folge 4 der Serie Criminal Minds  treibt ein vermeintlich vom Gott-Komplex Besessener sein Unwesen. Er amputiert Männern ihre Beine derart unsachgemäß, dass nur einer von ihnen den Eingriff überlebt. Die nächste Eskalationsstufe ist das Transplantieren dieser Beine mittels chirurgischem Pfusch. Hinter den Experimenten vermutet man einen Narzissten, der etwas Göttliches vollbringen will – liegt damit jedoch völlig falsch. Das Beispiel mit der Figur des "Hannibal Lecter" zeigt jedoch eine intelligente Persönlichkeit. Hier sei erwähnt, dass auch und insbesondere inkompetente Menschen dazu neigen.

 

Treffen Inkompetenz, Dummheit, mangelnde Bildung und Ideologien zusammen, so können die Auswirkungen und Folgen des Gott-Komplexes einiger Weniger oder einer Gruppierung ganz besonders extreme Züge annehmen - insbesondere im Hinblick auf den sozialen Einfluss und das Massen-Phänomen des angepassten Mitläufertums

Gegenteiliger Effekt

Das genaue Gegenteil der Überlegenheitsillusion (auch Überlegenheitsfehler) und des Dunning-Kruger Effekts ist der Unterlegenheitsfehler bzw. das "Hochstapler Syndrom". Der Begriff bezieht sich nicht etwa darauf, dass die Betroffenen wie beim Dunning-Kruger-Effekt hochstapeln, sondern dass sie sich selbst unterschätzen und sogar als Hochstapler erachten. Dies soll hier aber nicht thematisiert werden.

Attributionstheorien