Wahn im Allgemeinen
Im Allgemeinen bezeichnet man als Wahn eine irreale Überzeugung, die aber nach objektiv messbaren Aspekten nicht zutrifft, an welcher der Betroffene jedoch unbeirrt festhält, obgleich diese nicht mit der der objektiv nachprüfbaren Realität übereinstimmt.
Wahnhaft oder paranoid kann sich im Prinzip jeder Mensch im Alltag zeigen, ohne das dies eine Erkrankung darstellt. Gewiss hat Jeder schon mal vermutet bzw. unterstellt, dass einem jemand ggf. etwas Schlechtes will.
Gewiss kennt jeder das Gefühl, beim Öffnen des Briefkastens und Vorfinden einer Postsendung mit einer bestimmten Umschlagfarbe innerlich zusammenzuzucken, den Adrenalinspiegel spürbar ansteigen zu fühlen - und den besagten Brief in Erwartung von etwas Negativem mit Herzklopfen oder bei regelrechter Schnappatmung zu öffnen. Wir alle steigern uns mit "Hilfe unserer Vorstellungskraft (Phantasie) schnell in Dinge hinein, die objektiv gar nicht vorliegen - insbesondere dann, wenn wir ein schlechtes Gewissen haben - und uns irgendeiner Sache "schuldig" fühlen, selbst wenn wir vielleicht gar keine "Schuld" haben - und sich z.B. der besagte Brief lediglich als Werbesendung entpuppt.
Derartige Reaktionen, die für emotional Außenstehende oft schwer nachzuvollziehen sind, werden z.B. in der Kriminalistik genutzt, um anhand einer auffälligen Reaktion einen Täter zu überführen. Doch nicht alle Reaktionen haben tatsächlich etwas mit einer konkreten Schuldfrage zu tun: Manchmal handelt es sich auch um tiefer sitzende Schuldgefühle, welche die von Angst Betroffenen, die sich wahnhaft bis paranoid in etwas hineinsteigern, mit sich herumtragen - und die dann auf alle möglichen anderen Lebensbereiche übertragen werden.
Wahn als Krankheitssymptom
Zugleich ist Wahn ein Krankheitssymptom aus dem Fachgebiet der Psychiatrie. Dabei handelt sich um eine schwere inhaltliche Denkstörung, welche die Wahrnehmung umfasst und eine Störung der Urteilsfähigkeit zur Folge haben kann.
Ein Wahn kommt bei verschiedenen psychischen Störungen vor und reicht bis von reiner Einbildung (z.B. Unterstellung grundsätzlicher Abneigungen anderer der eigenen Person gegenüber) bis hin zum völligen Realitätsverlust. Ebenso gibt es Persönlichkeitsstörungen, die mit einem Wahn einhergehen. z.B. die paranoide Persönlichkeitsstörung.
Paranoide Persönlichkeitsstörung und Paranoia als Psychose
Eine paranoide Persönlichkeitsstörung kennzeichnet sich durch starkes Misstrauen und der Vermutung von Feindseligkeit hinter dem Verhalten anderer Menschen. Paranoide Persönlichkeiten vermuten
hinter allem Möglichen immer irgendwelche Absichten. Selbst freundliches oder zurückhaltendes Verhalten anderer Menschen wird von paranoiden Persönlichkeiten als eine Absicht oder gar als
feindliches Zeichen gedeutet, wobei sie eine starke Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisungen zeigen. Auch gibt es ggf. paranoide Vermutungen hinsichtlich einer etwaigen Verschwörungen
gegen die eigene Person.
Paranoide Persönlichkeiten beziehen externe Eindrücke auf sich selbst. Bei ihnen steht alles, was Menschen tun in Zusammenhang mit einer Absichts-Vermutung bzw. Absichts-Unterstellung. In der
Kommunikation deuten sie Mitteilungen des Senders gern mit dem sogenannten Beziehungsohr, wobei sie Aussagen auf sich selbst beziehen und dabei über die sogenannte Beziehungsebene encodieren,
wobei sie selbst bei allgemeinen und sachlichen Mitteilungen unfaire Absichten, Missbilligungen, Angriffe und Beleidigungen heraushören. Paranoide Persönlichkeiten sind streitsüchtig und beharren
stets auf dem eigenen Standpunkt und der Richtigkeit ihrer Wahrnehmung. Es besteht eine geringe Offenheit für neue Erfahrungen und die Tendenz zur Introvertiertheit.
Auch im Mittelpunkt der "Paranoia" als Psychose stehen Wahnbildungen. Paranoia umfasst eine Reihe von Gedanken und Wahrnehmungen z.B. das Gefühl verfolgt oder bedroht zu werden, woraus sich
starkes Misstrauen ableitet. Der Begriff "stammt aus dem Griechischen und setzt sich übersetzt aus den Wörtern „wider“ und „Verstand“ zusammen und bezeichnet Gesamtwörtlich bedeutet
Paranoia folglich „wider den Verstand“, also „verrückt“ und „wahnsinnig“ und ist damit eine Bezeichnung für eine psychische Störung, in deren Mittelpunkt Wahnbildungen stehen. "Paranoid" ist die
adjektivische Form und weist auf Verfolgungsängste oder Verfolgungswahn hin.
Wie kommt es, dass paranoide Menschen wider dem Verstand handeln? Die von einer Paranoia oder einer paranoiden Persönlichkeitsstörung Betroffenen leiden an einer verzerrten Wahrnehmung in Bezug auf eine vermutete bzw. unterstellte feindselige Haltung ihrer Person gegenüber, was sich durch Ängstlichkeit und Misstrauen bis hin zur Überzeugung von einer Verschwörung anderer gegen die eigene Person zeigt, woraus sich aggressives Verhalten gegenüber ihrer Umwelt oder Teilen ihrer Umwelt ableiten kann. Die Betroffenen sind davon überzeugt, dass man ihnen übel will - und sie suchen förmlich nach diesem vermeintlichen "Übel", das in der Realität aber gar nicht besteht.
Ihr Fokus ist auf Negatives ausgerichtet: Sie suchen nach möglichen Beleidigungen, Herabsetzungen, Drohungen und Hintergehungen sowie nach versteckten Botschaften in Bemerkungen und Handlungen. Es kommt zu Fehlinterpretationen der Umwelt und zum entsprechenden "Heraushören" der sogenannten "Beziehungsebene" mit dem überstark ausgeprägten Beziehungs-Ohr (Schulz von Thun), mit dem sie - vermeintlich auf sie selbst gerichtete - vermeintliche "Botschaften" (geradewegs zwanghaft) heraushören und damit Gesagtes, Gehörtes oder Gesehenes in einem - auf sich selbst bezogenen - negativen Kontext fehlinterpretieren. Erkennen kann man dies am Reaktionsverhalten auf Gesagtes oder Gezeigtes.
In der Personalpsychologie wird dies zum Beispiel mit verbalen Triggern oder Lese-Triggern und der Beobachtung der entsprechenden Reaktion untersucht (ib reality view & proof concept. Denn aus ihrer übersensiblen Grundeinstellung heraus, zeigen paranoide Menschen nicht nur mangelndes Vertrauen, sondern reagieren oft gereizt und (verbal, paraverbal, nonverbal) aggressiv. Denn sie erleben eine andere Realität, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Basis dafür ist Misstrauen. Nicht selten geht die Paranoia mit Unterstellung von Feindseligkeit, Mobbing und Rassismus sowie mit Angst vor Andersdenkenden und Kritikern einher, was sich auch im politischen wie (über die Wahn-Symbiose) gesellschaftlichen Kontext zeigt (Siehe "Kollektiver Wahn" und "Massenpsychose").
Das Spektrum der Paranoia reicht von neurotischen Formen einer paranoiden Neigung bis hin zu schweren psychotischen Ausprägungen. Die neurotische paranoide Persönlichkeit zeigt sich durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, besondere Kränkbarkeit der eigenen Person und durch Misstrauen gegenüber anderen. Paranoide Menschen neigen dazu, neutrale oder freundliche Handlungen und Gesten anderer als kommerzielle Absicht oder als feindlich oder verächtlich zu interpretieren. Nicht selten treten wiederkehrende und unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der Treue des Partners (Eifersuchtswahn) und streitsüchtiges Bestehen auf eigenen Rechten auf. Anderseits neigen die Betroffenen zu übertriebener Selbstbezogenheit. In diesem Zusammenhang spricht man dann von einer paranoiden Persönlichkeitsstörung (ICD-10).
Paranoide Symptome sind sehr vielfältig und gesellen sich zu vielen anderen Grunderkrankungen, darunter Neurosen, Psychosen (wie z.B. die Schizophrenie), vielen Persönlichkeitsstörungen und einigen degenerativen Erkrankungen. Paranoide Symptome treten auch bei Menschen auf, die lange unter echter oder gefühlter Verfolgung leiden mussten, aber eigentlich nicht verfolgt sind. Paranoide Symptome können auch als Folge von anderen auslösenden Momenten oder neurologischen und/oder psychiatrischen Erkrankungen auftreten. Deutliche Zusammenhänge bestehen im Hinblick auf die Paranoide Persönlichkeitsstörung, die Borderline-Persönlichkeitsstörung, die Schizotype Störung, die Schizoaffektive Störung, die Schizophrenie, Hirntumore, Hirnschädigungen durch Alkoholmissbrauch und die Alzheimersche Krankheit.
Bei einer Paranoia hat der Betroffene ggf. das Gefühl, nicht gemocht , "beleidigt" oder gar verfolgt zu werden. Eventuell entwickeln die Betroffenen Verschwörungstheorien. Ein paranoider Mensch glaubt oft, dass andere beabsichtigen, ihn zu schädigen, zu betrügen oder vielleicht sogar zu töten. Der von einer Paranoia Betroffene kann dafür zumeist „Beweise“ präsentieren, die für ihn selbst völlig überzeugend scheinen, für Außenstehende hingegen nicht. Derartige Überzeugungen sind in der Regel wahnhaft, wo sich der an von einer Paranoia Betroffene durch nichts von ihnen abzubringen lässt. Rationale Argumente und Überzeugungsversuche Außenstehender bleiben erfolglos und haben sogar eine kontraproduktive Wirkung, da sie das Misstrauen der paranoiden Person nur noch verstärken.
Eine unter wahnhafter Störung leidende Person wurde früher oft „Paranoiker“ genannt. Primär werden heute fünf Formen der Paranoia unterschieden: In der grandiosen, selbstüberwertigen Richtung sind dies die Erotomanie (Liebeswahn) und der Größenwahn. Demgegenüber stehen Eifersuchtswahn (pathologische Eifersucht), Verfolgungswahn und somatischer Wahn (Hypochondrie). Daneben gibt es eine Mischvariante und ein unspezifischer Typ. Wie bereits erwähnt kann Paranoia eine eigenständige Pathologie aufweisen oder aber auch Symptom anderer Krankheiten sein (z.B. Bipolare Störung).
Paranoide Züge fallen ebenfalls auf im Kontext zum Phänomen der "Wohlstands-Psychopathie", welches auf "Narzissmus" basiert. Ebenfalls gibt es einen Kontext zum Negativismus sowie zum fehlenden Gauben und der damit einhergehenden Selbstermächtigung - gefährlich in höheren Positionen und Ämtern, wo paranoide Persönlichkeiten dann selbst Gott spielen und ihre Sorgen und Ängste auf dem Rücken anderer Menschen / Gruppen "auszutherapieren" versuchen, in dem sie ihre Störung und die damit verbundene Scheinwelt auf Andere (bis dato normale / psychisch gesunde Menschen) übertragen und mit Regeln versehen, die sich an ihrer eigenen Störung orientieren. Dadurch kann eine Wahn-Symbiose bzw. ein kollektiver Wahn entstehen, dem sich das - von Wahn und / oder Paranoia "infizierte" oder unterjochte Individuum nicht bewusst ist - und sich nur schwer entziehen kann.
Der Psychiater Emil Kraepelin (1856–1926) definierte in dessen Lehrbuch der Psychiatrie in der Ausgabe von 1899 die psychotische Ausprägung der Paranoia als „die aus inneren Ursachen erfolgende, schleichende Entwicklung eines dauernden, unerschütterlichen Wahnsystems, das mit vollkommener Erhaltung der Klarheit und Ordnung im Denken, Wollen und Handeln einhergeht“. Auch Sigmund Freud beschäftigte sich mit der Paranoia. Damals wurde mit Paranoia eine allgemeine Geistesstörung oder die Paraphrenie - eine paranoide Verlaufsform der Schizophrenie - bezeichnet. Der Begriff der Paraphrenie wird heute noch von der Leonhardschen Klassifikation verwendet, in der er eine der drei systematischen Schizophrenien bezeichnet.
Wahn - Definition
Wahn umfasst eine unkorrigierbare Falschbeurteilungen der Wirklichkeit, die unbeeinflussbar von persönlichen Erfahrungen auftritt und an der mit absoluter subjektiver Gewissheit festgehalten wird. Die wahnhafte Überzeugung wird von Mitmenschen nicht geteilt und kann nicht nachvollzogen werden, da sie der Realität widerspricht.
Wahn: Subjektive persönliche Wirklichkeit
Wahn ist eine subjektive persönliche Wirklichkeit, von deren Richtigkeit der Betroffene absolut überzeugt ist. Das Krankhafte am Wahn liegt nicht im Inhalt, sondern vielmehr in der Unbeeinflussbarkeit durch Erfahrung und zwingende Schlüsse. Erklärungen, warum die Vorstellungen absurd sind, verändert nicht die vermeintliche Gewissheit und Überzeugung. Angehörige die versuchen, dem wahnhaft Kranken den Wahn auszureden, werden als parteiisch angesehen oder als Feind bekämpft. Eine Diskussion steigert die emotionale Betroffenheit und verschlimmert die Auswirkungen.
Wahnbeweis
Ein Wahn bedarf für den am Wahn erkrankten Menschen keines Beweises. Bereits harmlose Ereignisse werden als Bestätigung der eigenen wahnhaften Überzeugung interpretiert. Wahnhaft erkrankte Menschen schaffen sich ihre Beweise sogar selbst, z.B. indem sie ihre Aufmerksamkeit fokussieren und selektiv wahrnehmen (Selektive Wahrnehmung). Sie konzentrieren sich solange auf die Beobachtung bestimmter Vorgänge bis sie etwas daraus ableiten können, ähnlich wie man in jeder Wolke am Himmel irgendwann irgendein anderes Objekt bzw. eine Gestalt sieht z.B. ein Gesicht.
Aus jedem Verhalten lesen sie genau das heraus, was ihre Wahnvorstellung bestätigt und bekräftigt.
Differenzierung von anderen ähnlichen Störungen
Während sich bei anderen ähnlichen Denkstörungen (z.B. überbewerteten (fixen) Ideen oder Zwangsgedanken) der Betroffene selbst bewusst ist, dass die sich ihm aufdrängenden Gedanken nicht der Normalität entsprechen, ist bei einem Wahn der Betroffene von der Normalität und Richtigkeit seiner Gedanken felsenfest überzeugt. Obwohl die Realität einer Fehlbeurteilung unterliegt, hält der Betroffene hartnäckig und überzeugt an dieser Fehlbeurteilung fest und ist (durch andere oder durch Beweise) nicht von seiner Fehlbeurteilung abzubringen.
Wahnkriterien
Jasperssche Wahnkriterien / Die 3 Wahnkriterien nach Karl Jaspers (1913):
1. Subjektive Gewissheit
2. Unkorrigierbarkeit durch Erfahrung und zwingende Schlüsse
3. Unmöglichkeit des Inhalts
Allgemeiner, moderner und konkreter formuliert,
muss ein pathologischer bzw. "echter" Wahn folgende Merkmale erfüllen:
1. Irrealität des Wahninhaltes:
Der subjektiv erlebte Wahninhalt stimmt aus einer gesunden, rationalen Wahrnehmung heraus betrachtet,
mit der objektiven Realität nicht überein.
2. Unkorrigierbarkeit:
Der Wahninhalt ist durch kein Argument von außen zu korrigieren.
3. Unwiderlegbarkeit:
Der Wahninhalt ist durch keinen vorgelegten Beweis zu widerlegen.
Wahnthemen
Die verschiedenen Formen des Wahns lassen sich inhaltlich in folgende grundlegenden Themenbereiche unterteilen:
Wert oder Minderwertigkeit, Autonomie oder Ausgeliefertsein, Bedeutung oder Nichtigkeit sowie Zugehörigkeit oder Ausgrenzung. Darüber hinaus oder ergänzend gibt es konkrete Einzel-Wahnthemen, die mit anderen Symptomen z.B. Zwängen verkoppelt sind z.B.: Eifersucht / Vermutungen / Unterstellungen (z.B. Angst und/oder Zwang), Helfen wollen / Helfen müssen (z.B. Schuldgefühle und/oder Zwang)
Wahnsysteme
Menschen mit wahnhaften Störungen deuten Wahrnehmungen oder Erlebnisse um und konstruieren gelegentlich komplexe, für den Außenstehenden konfuse, für den Betroffenen allerdings schlüssige "Wahnsysteme", in denen sie wie in einer zweiten, subjektiven Realität leben, welche sie ggf. durch neue Konstrukte erklären, schützen und verteidigen.
Einsicht und Einsichtsfähigkeit
Die Einsicht und Einsichtsfähigkeit der von Wahngedanken bzw. einem Wahn Betroffenen ist stark eingeschränkt. Die Betroffenen halten sich selbst weder für krank, noch für behandlungsbedürftig. Ihre Gedanken halten sie für schlüssig und logisch. Selbst gegenteilige Beweise können sie nicht davon abbringen. Menschen, die gegenteilige Beweise antreten, werden von Menschen mit einem Wahn für Feinde oder selbst für krank (bzw. verrückt) gehalten.
Verteidigung gegenüber der Außenwelt
In der Regel werden wahnhafte Gedanken, Vorstellungen und Annahmen von den Betroffenen gegenüber der Außenwelt vehement verteidigt. Bei entsprechend starkem Druck von außen können einige Betroffene unrichtige Gedanken vorläufig zugeben (z.B. um ihre Ruhe zu haben). Ein echter oder zum Schein geäußerter Lichtblick in Bezug auf eine etwaige Einsicht in die Unrichtigkeit der Gedanken wird von den Betroffenen jedoch schnell wieder revidiert, zumeist aber innerlich bereits im Ansatz negiert, ohne dies nach außen zu zeigen. Das eigene Denkkonstrukt hat eine so starke eigene Logik, dass es für den Betroffenen selbst nicht möglich ist, an etwas anderes zu glauben als das, was in seiner Realität bereits verfestigt ist.
Projektion eigener Probleme auf Andere (z.B. Helfer)
Projektion bezeichnet in der Psychologie und Psychoanalyse einen Abwehrmechanismus. Dieser Abwehrmechanismus umfasst das Übertragen und Verlagern innerpsychischer Inhalte oder eines innerpsychischen Konfliktes durch die Abbildung eigener Emotionen, Affekte, Wünsche, Impulse und Eigenschaften, die im Widerspruch zu eigenen und/oder gesellschaftlichen Normen stehen können, auf andere Personen, Menschengruppen, Lebewesen oder Objekte der Außenwelt.
Die „Abwehr“ besteht dabei darin, dass durch Projektion vermieden wird, sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht. In derartigen Fällen ist psychologische Hilfe ebenso wenig möglich wie bei fehlender Einsicht bzw. Einsichtsfähigkeit. Bei vollständig fehlender Einsicht halten sich die Betroffenen selbst weder für krank, noch für behandlungsbedürftig. Bei fehlender Einsicht eine konkrete Problematik konsultieren die Betroffenen entsprechende Fachleute oft unter einem anderen (vorgeschobenen) Anliegen bzw. mit einer anderen Selbstdiagnose.
Bei beiden Formen halten die Betroffenen Ihre Gedanken für schlüssig und logisch. Selbst gegenteilige Beweise können sie nicht davon abbringen. Menschen, die gegenteilige Beweise antreten, werden von Menschen mit einem Wahn für Feinde oder selbst für krank (bzw. verrückt) gehalten. Bei wahnhaften Gedanken erfolgt nicht selten die Projektion eigener Gedanken und/oder des eigenen Charakters und psychischen Zustandes auf Andere - insbesondere auf Helfer bzw. Personen, die dazu raten, sich passende Hilfe zu suchen.
Ein Fall-Beispiel zum Verständnis zur Sache:
Eine Person kontaktiert via E-Mail einen Psychologen aufgrund der hausärztlicher Diagnose einer Psychose, konkret einer angeblichen "Depression". Die besagte Person selbst schreibt, es lägen Eheprobleme und parallel dazu ein Verliebtsein in eine andere Person vor. Aufgrund dieser Situation habe die besagte Person Ängste und Zweifel - auch bezüglich eines etwaigen "Zurücklassens" der ehelichen Kinder.
Die besagte Person schreibt, dass sie zwischen der alten und neuen Partnerschaft hin und her tingele, sich an beiden Orten wohl - aber zugleich auch abgestoßen - fühle, weshalb sie bei beiden ein- und auszöge, jeweils lüge, entsprechende Schuldgefühle habe und sich nicht entscheiden könne. Daher schlafe sie schlecht, sei niedergeschlagen und esse kaum.
Es falle ihr schwer, sich zu konzentrieren und aufgrund der innerlichen Lähmung eine klare Entscheidung zu treffen. Besagte Person schreibt, sie brauche "Hilfe, um die richtige Denkweise zu erlernen". Zugleich "befürchtet" die besagte Person, dass da noch andere Dinge im Leben eine Rolle spielen. Es scheint ihr als würde ihr das Leben entgleiten.
Aufgrund der konkreten Ausführungen der besagten Person, bietet der angeschriebene Psychologe dazu passende konkrete Hilfs-Optionen an. Zugleich testet er die Person bzw. deren Reaktionsverhalten, um etwaige Zusammenhänge zu dessen Persönlichkeit und Charakter zu erkennen, auch um festzustellen, ob die erbetene bzw. vorgeschlagene Hilfe hier überhaupt richtig ist bzw. seinen Sinn macht. Schließlich verwechseln nicht wenige Menschen die Berufe Psychiater und Psychologe, ebenso wie oft zwischen psychiatrischer Behandlung, Psychotherapie und Coaching nicht korrekt unterschieden wird.
Zudem gilt es, seitens des Psychologen die Zuständigkeit zu prüfen. Schließlich ist zwischen der Diagnose des Hausarztes und den seitens der Person genannten konkreten logisch-nachvollziehbaren Problemen ebenso zu unterscheiden wie zwischen einer depressiven Verstimmung und einer psychotischen Depression, eine Unterart der schweren depressiven Störung, die sich durch verschiedene psychotische Merkmale auszeichnet, die es zu prüfen gilt.
Dazu setzt der Psychologe - auch um die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit des Anliegens zu prüfen, sogenannte Trigger ein, um die konkrete Reaktion der Person zu testen bzw. zu messen. Da am Telefon das Anliegen der besagten Person gar nicht mehr so dringlich klang wie zuvor schriftlich beschrieben und es zudem Auffälligkeiten in Sachen Persönlichkeit / Charakter / Logik) gab, triggert der Psychologe ihn damit, dass die besagte Person sich das Vorhaben noch einmal überlegen solle. Dies auch, weil die besagte Person am Telefon einen ganz anderen (eher lässigen und wenig dringlichen) Eindruck hinterließ als zuvor beschrieben.
Nach dem tel. Reaktionstest meldet sich die besagte Person via E-Mail in einem vorwurfsvollen Stil - und wirft dem Psychologen vor, ihr "ein schlechtes Gewissen" einreden zu wollen - jenes schlechte Gewissen, wegen dessen die besagte Person den Psychologen ja schließlich kontaktierte (Projektion).
In seiner Mail zeigt sich die besagte Person aggressiv. Das Vorgespräch habe die Person den eigenen Aussagen nach als "ganz schön heftig" und als "aggressives" "Verkaufsgespräch" empfunden. Zudem sei sie nicht gewillt (angeblich) "mehrere tausend Euro auszugeben" (von konkreten Kosten war zuvor überhaupt nicht die Rede), erst recht nicht nach so einem angeblich "aggressiven" Gespräch (Projektion der Aggression / Aggressivität).
Abschließend wünscht die besagte Person dem Psychologen "alles Gute für die Zukunft" und spricht die "fachmännische" "Empfehlung" aus, die Vorgehensweise des Psychologen zu überdenken (Rollenwechsel / Projektion).
Da hier wahnhafte Züge ins Auge fallen, empfiehlt der Psychologe der Person in seiner nachfolgenden abschließenden Antwort-Mail, statt einem Psychologen besser einen Psychiater zu konsultieren, der für so etwas konkret zuständig ist. Die besagte Peron schreibt zurück: "Eine weitere verbale Entgleisung, gar eine Beleidigung. Lässt tief blicken und bestätigt, das es richtig ist, sie keinesfalls aufzusuchen. Ich wünsche keinen weiteren Kontakt".
Letztendlich wird hier selbst die Ausgangs-Diagnose des Hausarztes in Frage gestellt, der eigene Zustand uminterpretiert und die "Schuld" bzw. Verantwortung für die eigene Situation anderen (dem Helfer) zugeschrieben (Projektion). Derartige Projektionen sind eine Art Selbstsabotage und es wird deutlich. Ggf. hat sich aufgrund des Stresses - auch durch den fortlaufenden Ärger über sich selbst - der Stoffwechsel der Person bereits umgestellt - somit ein Fall für die Psychiatrie, der aber aufgrund der Abwehr der Realität und der Projektion auf andere auch hier ggf. erfolglos bleiben wird.#
Um die wirkliche Beschäftigung mit der tatsächlichen Problematik selbstwertdienlich tunlichst zu umgehen, wird die besagte Person - wie andere ähnliche Fälle auch - nachfolgend vermutlich "Jemanden" suchen, der ihr wie ein Dienstleister "nach dem Mund redet". Die psychische Last wird dadurch zwar gemindert, nicht aber die Ursächlichkeit angegangen.
In anderen Fällen erfolgt in solchen Fällen an Stelle einer Projektion die sogenannte "Umkehr", die nachfolgend näher beschrieben wird:
Umkehr
Wahnhafte Gedanken, Vorstellungen und Annahmen werden von den Betroffenen gegenüber der Außenwelt so stark verteidigt, dass Zuschreibungen oder Anschuldigungen jeglicher Art zur sogenannten "Umkehr" - der Verdrehung der Realität - führen. Das eigene Denkkonstrukt der vom Wahn und / oder Paranoia Betroffenen kann so stark sein, dass sie das, was ihnen von Außenstehenden zugeschrieben wird (der Wahn an sich oder ein bestimmtes Verhalten), in das Gegenteil umkehren und den anderen zuschreiben.
Menschen, die vom Wahn Betroffene für krank halten, werden von diesen selbst für wahnhaft bzw. krank gehalten. Menschen, die vom Wahn Betroffene auf ihre wahnhafte Gedanken ansprechen oder sie vom Gegenteil überzeugen wollen, werden für verrückt gehalten oder als Feinde erklärt. Wenn wahnhaft Kranken ein negatives Verhalten vorgeworfen wird, werfen sie den anderen negatives Verhalten vor. Aus Opfern werden Täter, aus Helfern werden Angreifer. Interessant ist, dass von einem Wahn Betroffene sämtliche Zuschreibungen fast 1:1 umkehren. Wird ihnen geholfen, versuchen sie den anderen zu helfen. Beleidigen sie andere Menschen, so werfen sie den anderen genau diese Beleidigungen vor. Absprachen, Schuld- und Rechtsverhältnisse werden oft so herumgedreht, dass sie genau gegensätzlich sind. Detail-Infos
Abwehr von Widersprüchen
Nach dem Prinzip "Übung macht den Meister" geben sich von einer wahnhaften Störung betroffene Menschen von ihrer Persönlichkeit her besonders überzeugend. Nicht selten sind sie in der Lage, Zeugen und Zeugnisse des Wahns auszuschalten oder durch entsprechende Argumente oder allein durch ihr Auftreten zu relativieren und einen eventuellen Gegenbeweis Dritten gegenüber unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Erkrankungen / Störungen, die mit Wahnsymptomen einhergehen
Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die mit Wahnsymptomen einhergehen. Dazu zählt die Schizophrenie bzw. schizophrene Psychosen ebenso wie affektive Störungen, Demenzen und Hirnschädigungen verschiedener Art und Ursache. Auch die durch den Gehirnparasiten Toxoplasma gondii ausgelöste spezielle Form der Schizophrenie mit selbstzerstörerischen Tendenzen (denn der besagte Parasit will in den Darm der Katze zurück) zählt dazu. Wahnsymptome gehen auch mit "naiv
aggressiven Persönlichkeiten" im Rahmen der naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung einher.
Wahn als eigenständiges Störungs- bzw. Krankheitsbild
In Form der isolierten Wahnstörung (delusional disorder) (ICD-10 / F22.0) kann Wahn auch als für sich eigenständiges Krankheitsbild auftreten. Dabei handelt es sich jedoch um eine stark unterdiagnostizierte psychische Störung. Das liegt daran, dass die Betroffenen nichts von ihrem Wahn wissen, ihn nicht wahrhaben wollen und keine Veranlassung dafür sehen, sich entsprechende Hilfe zu holen.
Menschen, die einem Wahn "verfallen" sind, halten höchstens andere für krank bzw. gestört, sich selbst aber nicht. Hinzu kommt, dass in der Regel nur nach außen kommunizierte Wahngedanken (wenn überhaupt - als solche wahrgenommen) als unwirklich auffallen. Ansonsten verhält sich ein Mensch, der einem Wahn unterliegt, ganz normal. Die Erklärungen von Menschen mit einer isolierten Wahnstörung wirken in den Augen anderer zumeist absolut plausibel.
Wenn man von den Wahnideen und -themen absieht, machen die vom reinen Wahn Betroffenen einen völlig normalen Eindruck. Sie haben ihr Alltagsleben voll im Griff und treten auch kommunikativ souverän bzw. unauffällig auf. Manchmal können jedoch andere Symptome hinzukommen, die dann zu Auffälligkeiten führen (z.B. Zwänge oder Depressionen).
Abgrenzung
Anders als beim Störungsbild der Schizophrenie, haben rein an Wahn Erkrankte keine bizarren Wahnvorstellungen und Halluzinationen, sondern einen sachlichen Realitätsbezug, der auf den ersten Blick ggf. plausibel erscheint. In Abgrenzung zu überbewerteten fixen Ideen sind die Gedankenstrukturen jedoch emotionaler besetzt.
Wahn und Konfliktpotenzial
Während die Betroffene in der Regel ein krankheitsunauffälliges Alltagsleben führen, können die Wahngedanken zu Aggressionen und zu Konflikten in Partnerschaft, Freundeskreis und Sozialleben führen. Das liegt u.a. daran, dass die Kommunikation von Wahngedanken für Partner und Freunde nicht nur befremdlich ist, sondern sich in Bedürfnissen äußert, die andere nicht erbringen können oder wollen - allein deshalb, weil sie keinen Sinn und keine Logik darin sehen.
Die Kommunikation von Wahngedanken kann sich auch in Form von Anschuldigungen, Unterstellungen und Vorwürfen äußern, die für andere Menschen sehr anstrengend sind. So wird z.B. bei einem Eifersuchtswahn der Partner wird kontrolliert, gegängelt und eingeschränkt, am liebsten eingesperrt. Wahnhafte Störungen bergen ein hohes Konfliktpotential und führen zur Beendigung von Freundschaften und Partnerschaften.
Diagnose von wahnhaften Störungen
Eine Diagnose der wahnhaften Störung ist selten, da a) die Wahngedanken sachlich nicht bizarr erscheinen und daher erst aus einem konkreten Kontext heraus als unangemessen und krankhaft erkannt werden können, b) die Betroffenen sich keiner Behandlung und damit folglich keiner Diagnose stellen und falls doch eine Diagnosemöglichkeit besteht, c) sich die Betroffenen dem Diagnostierenden gegenüber zumeist absolut unauffällig verhalten.
Hinzu kommt, dass d) die Betroffenen in der Lage sind, ihrem Umfeld, insbesondere potentiellen Diagnosestellern mittels hoher gedanklicher Kreativität Vorwands-Erklärungen zu geben, die auf andere durchaus schlüssig wirken. Einen Grund, sich einer Behandlung zu unterziehen, sehen die Betroffenen nicht, weshalb eine ärztliche oder psychologische Konsultation in der Regel unterbleibt.
Festgestellt wird der Wahn bei wenigen oft nur über die Konsultation wegen ganz anderer Symptome oder wegen persönlichen Problemen (z.B. Konflikten in der Partnerschaft, Konflikte am Arbeitsplatz, Konflikte im Freundeskreis und Sozialleben führen. Der Wahngedanke selbst kann nur aus dem Gesamtkontext als unangemessen und krankhaft erkannt werden.
Formen des Wahns
Wahn tritt in vielfältiger Form auf. Man kennt: Beeinträchtigungswahn, Verfolgungswahn, Beziehungswahn, Schädigungswahn, Verarmungswahn, Größenwahn, politischer Wahn, religiöser Wahn, Heilswahn, Helfer-Syndrom, wahnhafte Erhöhung der eigenen Person, Weltverbesserungswahn, Weltrettungswahn, Welterneuerungswahn, Omnipotenzwahn, Schuldwahn, Krankheitswahn (Hypochondrie), Nichtigkeitswahn, Devitalisierungswahn (Cotard-Syndrom), Erfinderwahn, Eifersuchtswahn und weitere Formen des Wahns. Die Übertragung wahnhafter Gedanken auf andere bzw. das soziale Umfeld bezeichnet man als Wahn-Symbiose bzw. als "Induzierter Wahn / symbiotischer Wahn (Folie à deux)".
Wahnthemen und Arten / Diverse Beispiele:
Beispiel 01 (Allgemeines Extrem-Beispiel / in dieser extremen Form kaum möglich)
Jemand hat die Idee 400 Gäste zu einer spontanen Party in seine 50 qm große Wohnung einzuladen. Er ist sich gewiss, dass es eine gewaltige Feier werden soll und es dabei gemütlich zugehen wird, obgleich ihm der Partner sagt, dass dies beides kaum gehen wird. An seiner Entscheidung hält der Betroffene unbeirrt fest. Selbst dann, wenn er sieht, dass niemand mehr hineinpasst, die Gäste nicht bewirtet werden können - und es mehr als ungemütlich wird, hält er an seinem Entschluss fest und freut sich über jeden weiteren Gast, der selbst aber gar nicht hineinpasst und daher auch nicht wirklich "Gast" ist.
Beispiel 02 (Idee / Wahneinfall)
Kurz nach Aufwachen wird jemandem klar, dass er sein Leben komplett ändern muss
und er eigentlich zu Größerem erkoren ist.
Beispiel 03 (Eifersucht)
Jemand ist unablässig davon überzeugt, dass sein Partner ihn betrügt.
Beispiel 04 (Erklärung, Beeinträchtigung, Verfolgung)
Die aktuellen Geräusche in der Heizung sowie die Umstände (Vermieter hat Heizungsmonteur kommen lassen)
lassen jemanden daraus schließen, dass er neuerdings aus der Heizung heraus abgehört wird.
Beispiel 05 (Bedeutung, Beziehung, Erwartung)
Von einem bestimmten Verhalten einer Person oder einer bestimmten Zahl, die der Betroffene sah, konnte er ableiten, dass etwas im Argen ist oder demnächst etwas passieren wird.
Beispiel 06 (Beziehung, Erwartung)
Jemand meint, dass andere einen bestimmten Style oder Text von ihm kopieren und er dadurch regelrechte Trends setzt.
Beispiel 07 (Liebeswahn)
Jemand hat den Eindruck, dass alle ihn lieben.
Beispiel 08 (Idee/Zwang)
Jemand möchte der Welt dort draußen helfen und fokussiert sich nur noch auf das.
Beispiel 09 (Massive externale Fokussierung)
Jemand möchte sich für Dinge einsetzen, die möglichst fremdländisch, selten oder ganz weit weg sind,
seinen eigenen Nachbarn hilft er aber nicht (Selektionsgedanke).
Beispiel 10 (Schuldwahn / Moralwahn / Idee)
Jemand fühlt sich schuldig, obwohl er keine Schuld hat.
Oder jemand fühlt sich unmoralisch. Jetzt will er plötzlich allen helfen.
Beispiel 11 (Veramungswahn)
Jemand ist davon überzeugt, dass seine finanzielle Existenz bedroht ist, obwohl dies nicht so ist.
Beispiel 12 (Größenwahn)
Jemand überschätzt sich und seine Möglichkeiten, vergleicht sich ggf. noch mit berühmten Persönlichkeiten
Beispiel 13 (Nichtigkeitswahn/Nihilistismus)
Jemand hält sich für extrem unbedeutend oder (im seltenen Extremfall) selbst gar nicht existent
Beispiel 14 (Mobbing-, Diskriminierungs- und Rassismus-Wahn)
Jemand fühlt sich ständig und überall gemobbt oder diskriminiert oder rassistisch beleidigt
Induzierter Wahn / Symbiotischer Wahn
Dass Wahn im übertragenden Sinne "ansteckend" ist, zeigt der induzierte Wahn bzw. der symbiotische Wahn, der sich auf das unmittelbare Umfeld z.B. die Angehörigen übertragen kann, die von der Überzeugung und wahnhaften Scheinwelt des Betroffenen geradewegs sozialisiert und schließlich "überzeugt" werden, so dass der Wahngedanke schließlich übertragen und übernommen wird. Details
Eifersuchtswahn / Wahnhafte Eifersucht (Othello Syndrom)
Der Eifersuchtswahn ist eine wahnhafte Überzeugung, vom Partner betrogen und hintergangen zu werden, ggf. auch als Symptom einer Psychose z.B. bei einer paranoiden Schizophrenie, einer wahnhaften Depression oder einer neurologischen Erkrankung) (nach DSM IV: Subtypus der Wahnhaften Störung (DSM-IV: 297.1)). Bei einem Eifersuchtswahn reagiert der vom Wahn Betroffene nicht nur wenn der Partner mit einem anderen Menschen flirtet oder Vertraulichkeiten austauscht, sondern allein dann, wenn er ein bestimmtes Verhalten -gleich welcher Art - als Gefährdung der eigenen Beziehung wahrnimmt.Es bedarf aber noch nicht mal eines bestimmten Verhaltens.
Allein die Vorstellung, dass der Partner "fremd" geht, reicht aus. Bei einem Eifersuchtswahn unterstellt die betreffende Person ihrem Partner ohne real messbare Fakten die unterschiedlichsten Gründe für ihre Eifersucht - und das unabhängig von ihrer realen Existenz. Kleinste Wahrnehmungen dienen als Reiz, um das Gefühl der Eifersucht zu erzeugen. Dabei reicht allein die subjektive Wahrnehmung aus. Bereits kleinste Verhaltensweisen führen zu Annahmen, Mutmaßungen, Unterstellungen und Anschuldigungen. Es kommt zu Vorwürfen, dass der Partner andere attraktiver findet oder "fremd" geht. Es nutzt nichts, wenn der andere immer wieder seine Liebe erklärt oder seine Unschuld beteuert und versichert, dass er den anderen mag und es keinen vergleichbar anderen gibt. Die wahnhaften Vorstellungen und Selbstzweifel des wahnhaft Eifersüchtigen können von nichts und niemandem ausgeräumt werden. Selbst wenn sie für eine Weile verschwinden, treten die wahnhaften Vorstellungen und die daraus resultierenden Gefühle immer wieder auf.
Wahnhafte Eifersucht kann völlig extreme Züge annehmen z.B. wenn eine Person sogar sämtliche Bekannte oder Nachbarn als Liebhaber seines Partners ansieht. Gibt es keine Nachbarn oder keine Bekannte mehr, dann könnte der wahnhaft Eifersüchtige zur Not noch unterstellen, sein Partner würde ständig mit fremden Menschen Verhältnisse pflegen, sich gar gegen einen verschwören.
Sofern das zentrale Wahnthema einer Person darin besteht, dass der Partner untreu sei und dieser Glaube ohne ausreichenden Grund entsteht und auf kleinsten "Beweisen" und überzogenen bis falschen Schlussfolgerungen basiert, liegt nach DSM IV ein Subtypus der Wahnhaften Störung (DSM-IV: 297.1) vor. Das trifft ebenfalls zu wenn vermeintliche "Beweise" gesammelt werden, um den Wahn zu rechtfertigen. Die Überzeugung des Eifersüchtigen lässt sich bei einem Eifersuchtswahn nicht korrigieren, selbst wenn das vermeintliche "Vergehen" des Partners real bzw. messbar bzw. für alle Außenstehenden eindeutig nicht besteht. Eine Person, die mit dem Wahn konfrontiert wird, wird vielmehr alles dafür tun, um ihren Wahn zu bestätigen und zu beweisen.
Während ein gesunder Mensch das Gespräch sucht und auf Gegenbeweise positiv reagiert, wird der wahnhaft eifersüchtige Mensch alles dafür tun, um die vermeintliche Untreue erfüllt zu wissen. Allein durch ihr Verhalten wirkt der wahnhaft Eifersüchtige seiner Partnerschaft entgegen: Er macht seinem Partner Unterstellungen, beobachtet ihn argwöhnisch, spioniert ihm hinterher, schränkt seine Unabhängigkeit ein, schränkt den Partner in seinem Verhalten, seinen Blicken und Äußerungen ein und greift ihn an. Es kann zu Aggressionen gegenüber dem Partner kommen. Für den Partner kann dies alles ganz schön anstrengend sein. Der Partner fühlt sich eingeengt und zieht sich zurück. Alternativ wird er sich wehren, was ggf. zum Streit und ggf. zur Eskalation führt. Die Beziehung zerbricht.
Wer kann helfen?
Wenn überhaupt, so kann hier nur ein Psychiater helfen. Der Partner kann es nicht. Zum einen glaubt der wahnhaft Kranke seinem Partner nicht, zum anderen ist der wahnhaft Kranke nicht einsichtig. Es fehlt ihm an Einsichtsfähigkeit. Genau an dieser (trotz messbarer Realität) fehlenden Einsicht ist der wahnhaft Kranke zugleich zu erkennen.
Die Chance, dass eine unter einem Wahn leidende Person einen Arzt oder einen Psychotherapeuten konsultieren wird, ist gerade deshalb sehr gering. Sofern dies doch erfolgen sollte, dann nur unter einem Vorwand bzw. mit einem (vorgeschobenen) anderen Anliegen (z.B. Depression, Beziehungsprobleme).
In der Regel erfolgt eine Behandlung, für die kein Psychologe, sondern ein Facharzt für Psychiatrie zuständig ist, über eine medikamentöse Behandlung. Nur wenn die Beeinträchtigungen gering sind, die Betroffenen ruhig und friedfertig sind und mit geringer emotionaler Betroffenheit reagieren, lohnen sich Gespräche.
Wahnvorstellungen
Von einer Wahnvorstellung spricht man, wenn das Bewusstsein des Wahrnehmenden bei intaktem Wahrnehmungsvermögen die Wahrnehmung derartig verfälscht, dass die Realität, so wie sie ist, verkannt wird und trotz Gegenbeweise keine Korrektur möglich ist.
Wahnerinnerungen
Hier geht es um die nachträgliche Umdeutung eines zurückliegenden Ereignisses: Ein an sich richtig erinnertes Ereignis aus der eigenen Vergangenheit wird im Sinn des Wahnsystems interpretiert, d.h. wahnhaft umgedeutet.
Wahnsinn
Als Wahnsinn wurden bis etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster bezeichnet, die nicht der akzeptierten sozialen Norm entsprachen. Unterstellt wurde dabei stets ein dieser Norm konformes Ziel. Meist bestimmten gesellschaftliche Konventionen, was unter „Wahnsinn“ verstanden wurde.
Der Begriff konnte z. B. wie das Wort Verrücktheit für bloße Abweichungen von den Konventionen stehen. Er konnte aber auch für psychische Störungen verwendet werden, bei denen ein Mensch bei vergleichsweise normaler Verstandesfunktion an krankhaften Einbildungen litt, bis hin zur Kennzeichnung völlig bizarrer und (selbst-)zerstörerischer Handlungen. Auch Krankheitssymptome wurden zeitweilig als Wahnsinn bezeichnet..
Gefährlicher Wahnsinn in Politik und Regierung
Was uns bereits der Schriftsteller Hans Christian Andersen in seinem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ (1837) und Edgar Allen Poe in seiner short story „The system of dr. Tarr and professor fether“ (1845) durch die Blume vermittelten, ist heute scheinbar immer noch nicht in den Köpfen vieler Menschen angekommen. Nur wenige Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Psychologie und den Folgen des Nichtwissens sowie der Nichtbeachtung psychologischer Erkenntnisse und Regelwerke. Mit der Thematik der Psychiatrie wollen noch weniger Menschen zu tun haben. Das Thema ist ihnen unangenehm.
Obwohl immer mehr Menschen – ohne es selbst zu bemerken – nicht nur subjektiv wahrnehmbar, sondern auch aus statistischer Sicht (wo nur jene erfasst werden, die a) tatsächlich "einsichtig" sind und b) "leiden" - und c) dann auch ggf. einen Facharzt konsultieren), eigentlich ein Fall für die Psychiatrie wären, was aber grundsätzlich keineswegs negativ, sondern tatsächlich fürsorglich und schützend gemeint ist (auch das wird oft missverstanden), wird die Thematik und die Beschäftigung mit diesem Fachgebiet im gesellschaftlichen Kontext zumeist ausgeblendet und ersatzweise das „Dschungelcamp“ & Co. bevorzugt.
Vielmehr glauben viele Menschen immer noch, dass das, was zur Zeit bzw. konkret seit 2015 in der deutschen Politik und Staatsführung erfolgt, von gesunden Persönlichkeiten ausgeht. Nicht wenige sind fälschlicherweise der Annahme, dass Persönlichkeitsstörungen und schwerwiegende psychische Erkrankungen eher eine Seltenheit seien. Ebenso glauben sie, dass sie Störungen erkennen könnten. Doch dem ist leider nicht so.
Und was die Erkenntnisse der modernen Neurowissenschaften anbetrifft, so denken viele: Was ist das denn? Menschen unterscheiden immer noch - wie in Zeiten, in denen Mary Shelley den Roman "Frankenstein" (Original: Frankenstein or The Modern Prometheus) schrieb, zwischen „Herz“ und „Verstand“. Das war 1818.
Heute schreiben wir das Jahr 2016 und die modernen Neurowissenschaften sind längst weiter. Dennoch: Selbst gebildete Menschen sind zum Teil davon überzeugt, dass ihre Entscheidungen, ebenso ihr Tun und Handeln jeweils auf bewussten analytischen Denkprozessen basieren würden. Ein echtes Wissens-Problem mit ernsthaften Folgen für das eigene Dasein: Schließlich entscheiden Denken und Handeln, die Einstellungen, die wir haben sowie die tagtäglichen Entscheidungen, die wir treffen, über Erfolg und Misserfolg. Das betrifft sowohl den Erfolg oder Misserfolg von uns selbst - als auch von anderen, mit denen wir interagieren, ebenso den Erfolg eines Staates inklusive des Wohlergehens seiner Bürger.
Das bezieht sich auch auf die Staatsführung: Wenn bei den Führungsverantwortlichen „psychologisch“ oder „neuronal“ bzw. „gehirntechnisch“ etwas nicht mehr in Ordnung ist, sind auch ihre Entscheidungen - und damit folglich auch der Staat - nicht mehr in Ordnung. Historisch betrachtet, gehen derartig psychotisch durchsetzte Staaten irgendwann einfach unter: Nicht nur, weil sich ihre Führer und Lenker so wenig mit Psychologie auseinandersetzen, sondern weil sie – ohne es zu wissen – in Wirklichkeit aufgrund einer unentdeckten schweren psychischen Störung längst in einer anderen Welt leben – ihrer eigenen, jenseits vom Bürger und seinen wirklichen Bedürfnissen.
Wer „irre“ ist oder wessen Persönlichkeit gestört ist, der trifft eben nicht solche Entscheidungen, die logisch und positiv sind, sondern solche, die ggf. sogar ins völlige Chaos oder gar in den Abgrund bzw. Untergang führen. Unbewusste Prozesse spielen hier eine entscheidende Rolle. Das muss auch den Bürgern bewusst werden.
Persönlichkeiten wie Adolf Hitler sind eben nicht die „eher seltene Ausnahme“, für die man sie im Allgemeinen hält. Auch in der aktuellen deutschen politischen Führungs-Elite, die das Wohl und Wehe des ganzen Staates und seiner Zukunft in der Hand hält, findet man bei näherer Betrachtungsweise nicht wenige Persönlichkeiten, die den Menschen im eigenen Lande – aber eben auch im Ausland schweren Schaden zufügen. Und man sollte sich die Frage stellen: Warum machen sie das?
Im Alltag finden wir jedoch immer noch Menschen, die annehmen, dass selbst Entscheidungen, die den Staat ganz offensichtlich zerstören und die Gesellschaft spalten einen "tieferen Sinn" haben und eine etwaige "Logik" verfolgen, was auch noch ernsthaft diskutiert wird. So, als wäre Irrsinn auch noch diskutabel.
Es sind jene, die weder das besagte Märchen von Hans Christian Andersen gelesen, noch die Erkenntnisse der Psychologie kennen bzw. verstanden haben. Wenn man aber genau hinsieht und sachlich-nüchtern beobachtet, so sprechen die Ereignisse und Entscheidungen der letzten Jahre hierüber jedoch Bände. Dennoch lassen sich – wie vor 1945 auch – die Menschen erneut „an der Nase herum“ „hinters Licht führen“. Die einen resignieren, die anderen führen ernsthafte Diskussionen, selbst über Dinge, die aber in Wahrheit ein Fall für die Psychiatrie, sogar für die Forensik sind.
Dennoch wachen immer mehr Menschen aus ihrem "Dornröschenschlaf" auf. Sie spüren und sehen, dass in diesem unseren Land etwas nicht mehr stimmt. Was der Laie mittlerweile lediglich vermutet und mancher – neben seinem Groll – mit offenem Spott und Häme belegt, ist in Wirklichkeit ein sehr ernst zunehmendes Problem, das in unserer Gesellschaft jedoch scheinbar immer noch völlig ausgeblendet wird. Schließlich gehen die meisten Bürger wie damals vor 1945 davon aus, dass ihre „etablierten“ Führer prinzipiell gesund und voll zurechnungsfähig sind. Gewiss gibt es immer wieder Menschen, die auch Politikern misstrauen, ebenso den Entscheidungen, die sie treffen, dennoch kommen sie nicht wirklich auf den Punkt.
Bereits am 09.10.2015 schreibt die FAZ / Frankfurter Allgemeine Zeitung u.a. "Gespensterstunden mit Angela Merkel häufen sich. Nach den jüngsten Auftritten der Bundeskanzlerin ist man zunehmend beunruhigt, dass die Zukunft des Landes an einer Person hängen soll. Denn mit der Wirklichkeit scheint Angela Merkel sich nicht mehr zu beschäftigen“.
"Hat Merkel den Bezug zur Realität verloren?" fragte am 08.10.2015 Maximilian von Thalen, Redakteur bei Psychologie aktuell in der Zeitung The Huffington Post. Und Henryk M. Broder findet das, was zur Zeit in Deutschland und in der deutschen Politik abläuft „Einfach irre!“ Doch welche Erkenntnis und welche Abwehrmaßnahmen sind seit dem daraus gefolgt?
Aus professioneller Sicht sitzen immer noch Irre an den Schaltzentralen der Macht und trotz PsychKG unternimmt offensichtlich niemand etwas gegen diese Gefahr. Dabei müssten doch längst Hunderttausende täglich auf die Straße gehen und allein schon zum Zwecke des natürlichen Selbstschutzes demonstrieren.
Tatsächlich erinnert vieles, was seit 2015 im politischen Deutschland geschieht, sehr stark an Edgar Allan Poes short story „The system of dr. tarr and professor fether“. Hier hatten die Irren eine Irrenanstalt übernommen, wobei der erzählende Besucher der Klinik bis zuletzt annimmt, er hätte es dort mit dem vermeintlich gesunden Anstaltspersonal zu tun. In Wirklichkeit hatten – unbemerkt von der Außenwelt - längst die Irren die Anstaltsleitung übernommen.
Das eigentliche Personal hatten sie eingekerkert, gequält und als "die Patienten" deklariert, was auch der Erzähler in Poes Story bis zuletzt glaubt, obwohl es nicht wenige Auffälligkeiten und Ungereimtheiten gibt. Leider ist das heute nicht anders. Poes Story zeigt nicht nur deutlich, zu welchen Fehlannahmen wir uns ganz leicht verleiten lassen: Im übertragenen Sinne ist Poes Geschichte ein Spiegel der aktuellen Situation in Politik und Staatsführung.
Leider können sich viele Menschen nicht vorstellen, dass das, was Poe so anschaulich beschrieben hat, im übertragenen Sinne heute in der Realität stattfindet, nur mit dem Unterschied, dass die Story nicht in einer Irrenanstalt, sondern mitten im deutschen Staatswesen stattfindet. Wer hat sich die letzten Bundestagsdebatten eigentlich von vorne bis hinten angesehen und dann mit der Realität auf Deutschlands Straßen verglichen? Spätestens bei einem derartigen Vergleich müsste selbst dem Laien vieles deutlich werden.
Was aber tun die Bürger? Die meisten schauen einfach nur zu und fragen sich, wie „dumm“ oder wie naiv“ ihre Politiker sind. Das, was manche Menschen als „dumm“ und „naiv“ bezeichnen, hat jedoch nicht selten tiefere Ursachen, die z.B. bei speziellen Wahrnehmungsfehlern anfangen und beim Thema Schizophrenie enden.
Auch Persönlichkeitsstörungen sind zunehmend relevant. Bereits seit längerem beobachten Wissenschaftler und Fachkräfte auf diesem Gebiet eine extreme Zunahme. Eine Zunahme, die derart gravierend ist, dass einige mittlerweile vom "Zeitalter der Zombies" sprechen, weil ihnen eine logische Erklärung für das besagte Phänomen schlichtweg fehlt und das, was sich im Alltag offenbart, immer erschreckender und zugleich gefährlicher wird. Im Jahre 2015 häufen sich die Fälle, in denen Beobachtungen gemacht werden, die ganz unmissverständlich dafür sprechen, dass die politische Führung in unserem Lande eben nicht mehr bei vollem Verstand ist. 2016 spitzte sich das dann noch zu.
Dekadenz und Selbstermächtigung sind eine Sache. „Gott spielen“ und mit Nachdruck gegen die eigenen Bürger arbeiten, eine andere. Auffällig ist nicht nur die massive externale Fokussierung der deutschen Politik und auch vieler Bürger, die eben nicht mehr einer fixen Idee, sondern einem Wahn gleicht, sondern Entscheidungen, die jeder Logik entbehren und jenseits des gesunden Menschenverstandes liegen. Schlimmer noch: Unzählige mittlerweile etablierte unsinnige Einstellungen und Entscheidungen sind derart negativ und selbstzerstörerisch, dass sie eine Gefahr für das Fortbestehen der Nation, von Europa und seinen Bürgern bedeuten.
Immer mehr Bürger in Deutschland – aber auch im Ausland – merken dies und gehen auf die Straße. Doch es sind immer noch relativ wenige. Hinzu kommt der psychologisch-psychiatrische Effekt der sogenannten "Umkehr", wie man dies z.B. von der Schizophrenie, dem Wahn oder selbstwertdienlichen Verzerrungen kennt:
Wie in Poes Story werden sie von den eigentlichen Irren kurzerhand selbst als „verrückt“ deklariert, was man heute geschickterweise lediglich anders nennt. z.B. „rechtspopulistisch“ oder „rassistisch“. „Verrückt“ kommt nämlich von „verrücken“ – und das bezieht sich eben nicht nur auf die Gedanken im Kopf, sondern auch auf das „Verrücken“ auf der politischen Wahrnehmungsebene z.B. von links nach rechts.
U.a. geschieht dies durch Nutzung persuasiver Floskeln und Wortbelegungen entsprechend einer ideologischen Strategie. Die impliziten Begriffe unserer Begrifflichkeiten werden selten hinterfragt, was die jeweils Herrschenden nutzen. Nicht nur in Poes Story, sondern insbesondere auch im heutigen persuasiven politischen Geschäft zur Erhaltung der eigenen Macht, die wiederum der Umsetzung bestimmter Ideologien gilt.
Dass diese Ideologien in Wahrheit nicht jene sind, wofür ein Großteil der Bürger seine scheinbar demokratischen Vertreter gewählt hat, wird insbesondere dann nicht mehr wahrgenommen und mögliche Wahrnehmungen sogar unterdrückt, wenn die Herrschenden und ihre Unterstützer mit entsprechenden Strategien und Techniken arbeiten, die das Volk dann tatsächlich glauben lässt, dass ihre Führer seriös seien, ihre Gegner jedoch das genaue Gegenteil, das vehement bekämpft werden müsse. Nie war es anders.
Auch der Aufstieg der linken Nationalsozialisten konnte so erfolgen. Sie waren plötzlich „rechts“, in der heutigen Wahrnehmung übrigens immer noch. Früher galt das eine als seriöser, heute ist es andersherum. Man muss nur politische Grenzen setzen, Wörter entsprechend emotional belegen und dann die Wahrnehmung lenken – der „Dumme“ und „Naive“schluckt es, so weiß es eine jede Staatsführung, die sich in ihrer Rhetorik, Dialektik und Propaganda entsprechender persuasiver Techniken bedient.
Die Technik der „Grenzziehung“ zur Ausschaltung und Mundtotmachung politischer Gegner, die u. a. Professor Rainer Mausfeld in seinem Vortrag „Warum schweigen die Lämmer?“ an der Christian Albrechts Universität in Kiel sehr anschaulich erklärt, sind eigentlich nichts Neues. Da sich aber so wenige Menschen für Psychologie interessieren, können viele derartig Gefährliches nicht durchschauen.
Ebenso wenig kennen sie den „Social Cognition Effect“, den „Effekt der Pluralistischen Ignoranz“ oder den „Zuschauer-Effekt“ – um nur einige Beispiele dafür zu nennen, was angesichts der Geschehnisse in Deutschland sowie der Persuasion und Propaganda in unseren Köpfen passiert. Bereits Joseph Goebbels wusste dies und nutzte es: Erfolgreich. Heute sind es andere, die es ihm gleich tun. In den Augen der Öffentlichkeit gehören sie zu den etablierten Politikern, denen viele tatsächlich immer noch unterstellen, sie würden es gut mit den Bürgern meinen.
Allein die Erkenntnisse in Bezug auf die masochistische Persönlichkeitsstörung zeigt jedoch, dass dies leider nicht zutrifft. Obwohl das Erkennen gefährlicher und zum Teil krimineller und bösartiger Verhaltensmuster damit in Wirklichkeit so viel zu tun hat wie Adolf Hitler mit dem Weltfrieden, schlucken viele naive oder weniger gebildete Menschen derartig einfach strukturierte persuasive Kommunikations-Methoden die von der regierenden politischen Führungs-Elite und ihren Mitläufern zugleich seit Jahren als regelrechte Strategie genutzt wird. Logik und Realitätssinn scheint völlig verdreht: „Links“ wird „rechts“. „gut“ wird zu „böse“ und „böse“ zu „gut“. Der Bürger wird zum Feind, der Gewalttäter und Terrorist hofiert und geschützt.
Einige glauben selbst 2017 noch, die Regierung wäre den Bürgern treu. Das hatten die Deutschen 1945 selbst kurz vor dem Untergang auch noch geglaubt, ungeachtet der Tatsache, dass deutsche Städte mittlerweile in Schutt und Trümmern lagen und überall sogenannte „Volksverhetzer“ mit einem entsprechenden Schild um den Hals öffentlich an Galgen hingen. Die wahren Volksverhetzer führten ihr Volk hingegen weiter in den Untergang. Und als Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast den totalen Krieg ausrief, jubelte, grölte und tobte die Menge: „Führer befiehl, wir folgen!“
Heute heißt der Slogan „Wir schaffen das!“ Nichts schaffen wir. Nackte Tatsachen und Zahlen zeigen das für jetzt und die Zukunft. Wer daran rüttelt, benötigt dringend Psychopharmaka, nicht etwa wegen einer Depression oder Ängsten, sondern weil er an Realitätsverlust leidet und wahnhafte Gedanken nacheifert, die zugleich eine deutlich masochistische (selbstzerstörerische) Tendenz aufzeigen, die so stark ausgeprägt ist, dass aus Sicht von Biologen und Epidemiologen das Thema „Toxoplasma gondii“ immer mehr in den Fokus rückt.
Vieles, was man aktuell im politischen Deutschland wahrnimmt, wirkt eindeutig schwer gestört und krank. Dennoch resultiert daraus keine Untersuchung, was als logische Schlussfolgerung nur allzu vernünftig wäre. Die Steuermittel werden für andere Dinge genutzt, vor allem für Dinge, die mit den eigenen Bürgern im Lande nichts zu tun haben.
Nicht nur die Zunahme und Ausbreitung regulärer gefährlicher Persönlichkeitsstörungen sind scheinbar die Ursache für immer mehr unlogische, dekadent und schrill anmutende politische Entscheidungen, die man angesichts ihres realistischen Inhaltsgehaltes von vorne herein durchaus als Fehlentscheidungen bezeichnen kann: Ein noch erschreckenderes Phänomen – vielleicht sogar das eigentlich ursächliche: Ein gefährlicher Parasit geht um – und das nicht nur in Deutschland. Er manipuliert das Gehirn und führt zu einer gefährlichen Zuneigung zu Gefahren und seinen Feinden, letztendlich zu selbstzerstörerischen Entscheidungen und Handlungen, die im Endergebnis – so das Streben des Parasiten – zum Exitus führen sollen. Im gesellschaftspolitischen Kontext wäre damit nicht der Exitus einer betroffenen Person, sondern der Untergang der Gesellschaft gemeint.
Was beim Tier längst erforscht ist, wird jetzt auch für die Menschheit immer brisanter: Toxoplasma gondii - ein gefährlicher und heimtückischer Parasit, der das Gehirn seiner Wirte befällt und in Richtung Selbstzerstörung programmiert, was mit der Zuneigung zu potentiellen Gefahren und Feinden einhergeht und zu einer Art Schizophrenie führt, die zudem der masochistischen (selbstzerstörerischen) Persönlichkeitsstörung gleicht.
Auch erschreckend: Mittlerweile gehen Wissenschaftler davon aus, dass ein überwiegender Anteil der Menschen Toxoplasma bereits in sich tragen. Jedoch wird es scheinbar nicht bei allen wirksam. Insbesondere Menschen mit der Blutgruppe Rhesus Faktor Positiv scheinen gemäß aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in einer noch unbekannten Art und Weise geschützt zu sein. Aber das hilft derzeit auch nicht wirklich weiter. Die Lage ist ernster als viele meinen.
Fakt ist, wer irre ist, ob er nun über einen Parasiten zur Schizophrenie gelangt ist oder eine sonstige z.B. masochistische Persönlichkeitsstörung auslebt, der trifft eben nicht solche Entscheidungen, die logisch und positiv sind, sondern solche, die ihm und anderen schweren Schaden zufügen. Vieles, was man in Politik und Staatsführung auch heute im Jahre 2015 und auch im Jahre 2016 beobachten kann, spricht ganz unmissverständlich dafür, dass derartige Kräfte walten und schalten, die man eben nicht mehr als „normal“ bzw. „gesund“ bezeichnen kann. Es besteht dringender Handlungsbedarf.